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Avatar von _Peter_
  • _Peter_

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2016

Spurensichern ist altmodisch, macht man in D nicht. Schon gar nicht das BKA

Auch ohne Insiderkenntnisse reicht die gelegentliche Zeitungslektüre, um den roten Faden bei Schwerverbrechen zu finden:
1. In Lüdge hat die Polizei mehrere Anläufe gebraucht, um die Beweise zu finden, die zur Verurteilung der Verbrecher vom Campingplatz führten. Wobei zwischendurch noch Beweise abhanden kamen, weil es bei der Polizei wohl nicht üblich ist, Beweismitteln in gesicherten Räumen unter zu bringen. Konsequenz: Wir brauchen Vorratsdatenspeicherung fürs Internet.

2. Bonn: Da wurde vor einigen Jahren eine Tasche mit einer Bombe am Bahnsteig gefunden. Der Täter wurde zwar von einer Videokamera gefilmt, die Polizei (BKA & Bundespolizei waren involviert) vergass nur leider, das Video sicher zu stellen, bevor es nach einigen Tagen routinemäßig überschrieben wurde.

3. Noch mal Bonn: Irgendwie hat man den Täter doch noch ermittelt. Die Bombe im Kühlschrank fanden die Bundesterrorbekämpfer allerdings nicht bei der Durchsuchung, sondern erst, als der Beschuldigte seinen Psychologen bat, doch bitte die Bombe aus dem Kühlschrank ab zu holen, bevor das Ding explodiert und seine Familie verletzt.

4. Noch mal die Bombe: Die wurde nicht etwa untersucht - um Beweise für eine Verurteilung zu sichern - sondern "sicher in einem naheliegenden Park gesprengt" (aus dem fenster geworfen?). Jedenfalls hatte sich das Beweismittel in Luft aufgelöst und konnte nicht mehr für einen Prozess verwertet werden.

5. Noch mal Bonn: Monate später hat beim Aufräumen der Asservatenkammer des Bundesantiterrorhelden ein Praktikant in einem Staubsauger eine Schußwaffe gefunden. Die hatten die "Experten" der Polizei vorher wohl übersehen.

6. Die NSU-Terroristen wurden auf dem Weg zum Anschlag in Köln von der Videokamera einer Bank gefilmt, wie sie mit der Bombe auf dem Gepäcktrager in Richtung Tatort fuhren, und kurze Zeit ohne Bombe wieder zurück. Das Video wurde nicht ausgewertet, sondern vergammelte in der Asservatenkammer, während Polizeiführung und Innenministerium "jeden rechtsradikalen Hintergrund" der Tat ausschlossen und Freunde und Familie der Opfer mit ihren Ermittlungen terrrorisierten.

Man weiß nicht, ob die Polizei vom Pech verfolgt ist, schlecht arbeitet, oder ob Vorsatz eine Rolle spielt.

Zu hoffen wäre jedoch, das zum einen das Personal an der Spitze ausgewechselt wird bei den Behörden und Ministerien, um einen Neuanfang zu ermöglichen.

Und dass wir die Themen Vorratsdatenspeicherung, Strafverschärfung und mehr Rechte und Resourcen für die Polizei hintanstellen, bis unsere Sicherheitsbehörden bereit und in der Lage, professionell zu arbeiten.

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