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  • Jurey

168 Beiträge seit 29.06.2002

Re: Es gibt kein "Plündern " oder " leerfischen" & das Jagen der leckeren Räuber

bavarian dynamics schrieb am 03.11.2021 22:48:

Vielleicht deswegen, weil der Fisch nicht am Ufer ist, sondern weit draußen auf dem offenen Meer? Weswegen man lange & teuer hinfahren muß?
Vielleicht weil ein hochseetaugliches Schiff in Britannien eine Stange Geld kostet, bevor es auch nur den Hafen verlassen darf?
Vielleicht weil britische Löhne für able seamen & den Skipper nicht ganz niedrig sind?

Und das alles vorfinaziert sein muß, BEVOR das erste Kilo cod aka Kabeljau (mal wieder so ein leckerer Raubfisch) durchfrittiert in der fish & chips-Tüte landet?

Ich denke wir reden prinzipiell vom Gleichen, nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Fisch ist teurer geworden weil die günstigen Fangmethoden nichts mehr bringen, weswegen mehr Material eingesetzt und mehr gefangen werden muss.
Du denkst Fisch kostet das, was der Fang kostet plus Gewinn.
Kommt im Prinzip aufs Gleiche raus.

Fische werden nicht in großer Tiefe gefischt weil es sich mehr lohnt, sondern weil in geringer Tiefe nichts mehr da ist. Und das ist der Teufelskreis der zu einem Zusammenbruch der Bestände führen wird (und bereits mehrfach geführt hat).
Und es ist nun mal nicht unerheblich, ob sich eine Nation an Schutzbestimmungen hält und zumindest in die Richtung einer nachhaltigen Fischerei forscht (die neuen Dorschnetze werden immer besser in Vermeidung von Beifang) oder einfach mit einer Riesenflotte alles nieder prügelt was sich in einem Gebiet befindet.

Aber eines ist auf alle Fälle richtig. Wir (die EU) sind die Letzen, die anklagend den Zeigefinger erheben dürfen. Man spricht nicht umsonst bei den EU Super-Trawlern von einer "Flotte des Grauens". Genau das im Artikel beschriebene Umpflügen mit Grundnetzen haben wir genauso gut drauf wie die Chinesen. Gegen beide nimmt sich die britische Konkurrenz mit im Durchschnitt etwa 10m langen Schiffen wie ein Witz aus.

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