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  • IngePaweltschik

231 Beiträge seit 17.02.2022

Mariupol und die Schuldfrage

Wenn man mal sachlich auf so einen Häuserkrieg schaut, dann gibt es für die Zerstörungen zwei Ursachen:

1. Die Angreifer, die ihre militärischen Mittel gegen die Verteidiger einsetzen.
2. Die Verteidiger, die das Gleiche gegen die Angreifer tun.

Daran kann man sich den Unterschied zwischen Ursache und Schuld klarmachen:

Dass sowohl Angreifer, wie auch Verteidiger Ursache der Zerstörung der Stadt sind ist lediglich Voraussetzung der Schuldfrage. Es ist sogar so, dass einer allein die Zerstörung der Stadt überhaupt nicht hinbekommt. Sie müssen schon beide ihr unversöhnliches Verhältnis unter Einsatz ihrer militärischen Mittel in der Stadt praktizieren, um sie in ein Trümmerfeld zu verwandeln.
Was lernt man davon über die Schuldfrage? Auf jeden Fall, dass die Leute, die sie stellen die Zerstörung in Kauf nehmen! Ihre Beantwortung beglaubigt nämlich das Recht der für unschuldig befundenen Seite sich an der Zerstörung der Stadt zu beteiligen, weil man sie ja (weil unschuldig) ideell straffrei stellt und die Verheerungen allein der für schuldig befundenen Seite des Gegensatzes anlastet. Eine Antwort auf die Schuldfrage sorgt also dafür die Zerstörung der Stadt für eine Seite zu legitimieren. Man hat dann streng genommen nichts mehr gegen die Zerstörung, da man im Fall, dass man sich an Opfern und Zerstörung stört die Ursache des Konfliktes beseitigen müsste. Daran hat man als ideeller Richter, der Schuld und Unschuld verteilt aber kein Interesse mehr, weil die Ursache eben die Grundlage ist, auf der man sich die Schuldfrage stellt.
Was machen also Leute, die sich die Schudfrage stellen? Na den Krieg legitimieren, weil sie in ihm Partei ergreifen - und das heißt eben immer ihn für die eigene Partei (ideell) siegreich entscheiden wollen, ihn also bis zum Sieg zu führen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.04.2022 16:28).

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