https://www.srf.ch/news/international/krieg-in-der-ukraine-das-asow-regiment-heldenstatus-trotz-rechtsextremer-wurzeln
Das Asow-Regiment – Heldenstatus trotz rechtsextremer Wurzeln
Ist nur das einschlägige Abzeichen geblieben? Das längst reguläre Asow-Regiment der Ukraine wirft bis heute Fragen auf.
Wenn von Rechtsextremisten und Neonazis in der Ukraine die Rede ist, mit welchen Kreml-Chef Putin seinen Angriffskrieg begründet, fällt immer auch der Begriff «Asow-Regiment». Laut russischer Propaganda haben sich in diesen Truppen die Neonazis der Ukraine militärisch organisiert und in den letzten Jahren in den Provinzen Donezk und Luhansk auch Kriegsverbrechen begangen.
Doch was hat es wirklich mit dem vielgenannten Regiment auf sich, das heute Teil der regulären ukrainischen Streitkräfte ist, und dem Innenministerium untersteht? Und wie stark sind die Rechtsextremisten in der Ukraine tatsächlich?
Fakt ist, dass die Asow-Bewegung und das spätere Asow-Bataillon von Rechtsextremen gegründet wurden, wie Politologe Andreas Umland erklärt. Er ist sowohl am Institut für Euro-Atlantische Kooperation in Kiew wie auch am Stockholmer Zentrum für Osteuropa-Studien tätig.
Asow-Bataillon – eine Reaktion auf den Krieg
Gegründet wurde das damalige Asow-Bataillon im Mai 2014 als irreguläre Einheit als Reaktion auf den russischen «Pseudo-Bürgerkrieg» in der Ostukraine, so Umland. Eine kleine Gruppe von früheren rassistischen Aktivisten der Asow-Bewegung habe mit der Schaffung dieses Freiwilligen-Bataillons Prominenz erlangt, berichtet Umland weiter: Es war im Juni 2014 auch an der Rückeroberung von Mariupol beteiligt, das eine kurze Zeit von den russischen Separatisten besetzt war.
Bereits seit Herbst 2014 untersteht der zum Regiment angewachsene Verband den Befehlen des Innenministeriums, wie eine normale bewaffnete Einheit. «Wir wissen aber nicht genau, wie die politischen Einstellungen der Soldaten dieser Einheit sind», stellt Umland fest.
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