Beat Oschwald schrieb am 4. September 2003 20:31
> > the observer schrieb am 4. September 2003 11:02
> > Lies Dir den Ausgangsthread durch, besonders das Statement darin
> > "Astrologie ist Wissenschaft, und zwar die älteste, zusammen mit der
> > Theologie. Genauer ist sie eigentlich der Ursprung aller
> > Wissenschaften.".
> >
> > Das konnte ich so nicht stehenlassen. Darum geht es mir. Um die
> > Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität.
>
> Verehrter Beobachter, an dieser Stelle, noch ein letztes Mal, ich mit
> folgender Aufforderung:
>
> 1. Definieren Sie Realität!
> 2. Definieren Sie "Anspruch" in diesem Kontext.
> 3. Definieren Sie genau was Astrologie ist, dabei will ich nicht Ihre
> persönliche Meinung lesen, sondern eine wissenschaftliche Analyse
> nach den Masstäben, die Sie hier mehrfach dargelegt haben.
>
> Verstehen Sie mich nicht falsch, die Provokation fußt durchaus auf
> Neugier.
In aller Kürze (daher höchst unvollständig):
zu 1.
Es ist immer davon abhängig, von welchem Standpunkt aus man die Frage
angeht. Die verschiedenen Erkenntnistheorien geben unterschiedliche,
zum Teil gegensätzliche Antworten:
Die subjektivistisch geprägte Auffassung geht davon aus, daß Realität
eng verknüft ist mit dem Erkenntnisprozeß. Die Objektivisten (oder
auch Realisten) dagegen gehen von einer außerhalb (und deshalb
unabhängig) von uns existierenden Wirklichkeit aus. Der Subjektivist
sagt also, die Realität erschaffen wir uns selbst in unserem Gehirn.
Der Objektivist ist der Auffassung, daß unser Gehirn lediglich ein
Abbild der uns umgebenden Welt erzeugt).
Als Realität bezeichne ich all das, was unabhängig von uns und
unserem Willen existiert.
Besonders Punkt 3. schmerzt mich, denn das ist nicht in drei Sätzen
zu sagen. Zumal nicht meine persönliche Meinung gefragt ist, sondern
eine wissenschaftliche Analyse. Haben Sie Anlaß, zwischen beiden zu
unterscheiden?
Ich möchte es andersherum angehen und ganz kurz umreißen, weshalb
Astrologie keine Wissenschaft ist (das war ja die eigentliche
Streitfrage). Also, ein kurzer (ebenfalls unvollständiger) Abriß:
Sie verletzt grundlegende Regeln wie Transparenz,
Nachvollziehbarkeit, Widerspruchsfreiheit, Wertfreiheit (als
Argument).
Sie kann die Mechanismen, auf die sie sich beruft (den Einfluß der
kosmischen Objekte auf den Menschen beispieslweise), nicht schlüssig
erklären, weder die Wirkungsweise noch die Ursachen der Existenz
solcher Zusammenhänge. Sie kann die Eigenschaften, die sie den
Gestirnen zumißt, nicht erklären. Sie beruht auf Aussagen, die sich
einer Überprüfung widersetzen, weil sie weder zu bestätigen noch zu
widerlegen sind (hier sind wir wieder bei Popper angelangt).
> > the observer schrieb am 4. September 2003 11:02
> > Lies Dir den Ausgangsthread durch, besonders das Statement darin
> > "Astrologie ist Wissenschaft, und zwar die älteste, zusammen mit der
> > Theologie. Genauer ist sie eigentlich der Ursprung aller
> > Wissenschaften.".
> >
> > Das konnte ich so nicht stehenlassen. Darum geht es mir. Um die
> > Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität.
>
> Verehrter Beobachter, an dieser Stelle, noch ein letztes Mal, ich mit
> folgender Aufforderung:
>
> 1. Definieren Sie Realität!
> 2. Definieren Sie "Anspruch" in diesem Kontext.
> 3. Definieren Sie genau was Astrologie ist, dabei will ich nicht Ihre
> persönliche Meinung lesen, sondern eine wissenschaftliche Analyse
> nach den Masstäben, die Sie hier mehrfach dargelegt haben.
>
> Verstehen Sie mich nicht falsch, die Provokation fußt durchaus auf
> Neugier.
In aller Kürze (daher höchst unvollständig):
zu 1.
Es ist immer davon abhängig, von welchem Standpunkt aus man die Frage
angeht. Die verschiedenen Erkenntnistheorien geben unterschiedliche,
zum Teil gegensätzliche Antworten:
Die subjektivistisch geprägte Auffassung geht davon aus, daß Realität
eng verknüft ist mit dem Erkenntnisprozeß. Die Objektivisten (oder
auch Realisten) dagegen gehen von einer außerhalb (und deshalb
unabhängig) von uns existierenden Wirklichkeit aus. Der Subjektivist
sagt also, die Realität erschaffen wir uns selbst in unserem Gehirn.
Der Objektivist ist der Auffassung, daß unser Gehirn lediglich ein
Abbild der uns umgebenden Welt erzeugt).
Als Realität bezeichne ich all das, was unabhängig von uns und
unserem Willen existiert.
Besonders Punkt 3. schmerzt mich, denn das ist nicht in drei Sätzen
zu sagen. Zumal nicht meine persönliche Meinung gefragt ist, sondern
eine wissenschaftliche Analyse. Haben Sie Anlaß, zwischen beiden zu
unterscheiden?
Ich möchte es andersherum angehen und ganz kurz umreißen, weshalb
Astrologie keine Wissenschaft ist (das war ja die eigentliche
Streitfrage). Also, ein kurzer (ebenfalls unvollständiger) Abriß:
Sie verletzt grundlegende Regeln wie Transparenz,
Nachvollziehbarkeit, Widerspruchsfreiheit, Wertfreiheit (als
Argument).
Sie kann die Mechanismen, auf die sie sich beruft (den Einfluß der
kosmischen Objekte auf den Menschen beispieslweise), nicht schlüssig
erklären, weder die Wirkungsweise noch die Ursachen der Existenz
solcher Zusammenhänge. Sie kann die Eigenschaften, die sie den
Gestirnen zumißt, nicht erklären. Sie beruht auf Aussagen, die sich
einer Überprüfung widersetzen, weil sie weder zu bestätigen noch zu
widerlegen sind (hier sind wir wieder bei Popper angelangt).