Sellerie schrieb am 1. September 2003 14:37
> Finck_ schrieb am 1. September 2003 11:39
>
>
> > 1. wenn die Angaben des Klienten grob sind, weil das im Krankenhaus
> > so üblich ist sagen wir mal auf 10 Minuten zu runden (ich weiss es
> > nicht, wo da wie verfahren wird)
> > (also z.B. 6:24:12 -> Eintrag Geburtszeit = 6:30) was folgt dann für
> > das Horoskop, das für die Zeit 6:30 anders aussieht als für 6:24?
>
> Es KANN eine "andere Welt" sein, muß aber nicht. In einem so engen
> Zeitraum verschiebt sich die Stellung der Planeten nicht
> (unbedingt)gravierend. Es kann aber sein, dass Planeten in Randzonen
> von Häusern/Zeichen in einem kurzem Zeitraum zum nächsten
> überwechseln. Das ergibt dann schon ein anderes Bild. Dennoch werden
> die Lebensläufe dieser Personen nicht unbedingt gleich sein. Man kann
> die Astrologie m. E. nur in Zusammenhang mit Reinkarnation sehen. D.
> h.., die "Zeitqualität", die Hr. Oschwald an a.O. schon beschrieben
> hat, ist zwar für beide Personen die gleiche, nur die Ausprägung ist
> eine andere. So wie es ein Unterschied ist, ob die Sonne auf einen
> Kaktus scheint oder die gleich daneben stehende Rose (etc.) Ein
> vernünftiges Horoskop kann mal also auch nur in Ansehen der Person
> stellen, nicht auf die Entfernung. Ebensowenig wie ein Therapeut eine
> Person am Telefon behandeln wird!
>
> > 2. Sie wissen, dass ein Geburtsvorgang sich oft über Stunden
> > hinziehen kann, also
> > 2.1 welche Definition benutzen Krankenhäuser für die Geburtszeit?
> > Zeitpunkt des "ganz draussen" seins?
> > Zeitpunkt des ersten Atemzugs?
> > Zeitpunkt der Abnabelung?
>
> Die Festlegung für den Astrologen ist der Zeitpunkt des ersten
> Atemzuges. Von den Krankenhäusern wird es meines Wissens ebenso
> notiert.
>
>
> > 3. Was machen wir mit den Zeitzonen?
> > berücksichtigt die Astrolgie (i.e. der durchschnitliche profess.
> > Astrolge), dass der exakte Zustand des Himmels im "Moment der Geburt"
> > eben nicht ausreichend bestimmt ist durch die "normale Zeitangaben",
> > wie sie in Krankenhäusern praktiziert werden.
>
> Ja, wird berücksichtigt :-)
>
> > Für einen gutgelaunten Physiker (bin ich zwar nicht) ist die
> > Vorstellung gerade noch erträglich, dass es Kräfte/Felder gibt, die
> > (a) von den nächsten Himmmelskörpern ausgehen, die aber
> > (b) (noch) nicht messbar sind und
> > (c) auf verwicklete Weise auf filigrane Vorgänge im Organismus
> > einwirken
> > Woher wissen die Planeten denn über diese anatomischen
> > "Konstellationen" Bescheid?
>
> Die Planeten "wirken" nicht auf den Menschen, sondern sie sind
> Symbole für den "Zustand", die "Zeitqualität". Das ist ähnlich, wie
> z. B. die Physik Vorgänge an Hand von Symbolen beschreibt.
Ich versuche mal alle "Toleranz für fremdartige Weltbilder"
zusammenzunehmen, dann scheint mir diese "Zeitqualität" der dickste
Kloß zu sein, den man da schlucken muss.
Die Planeten wirken also nicht, aber ich schau sie mir an, um etwas
an ihnen abzulesen - korrekt? Das ist doch sehr ominös, gelinde
gesagt. Erinnert an eine Art prästabilierte Harmonie a la Leibniz. So
wie im Uhrenladen alle Uhren die gleiche Zeit anzeigen (ohne
aneinander gekoppelt zu sein), so sind x Milliarden Menschen Teil
eines programmierten, eigtl. unsichtbaren Geschehens, das durch
Sterndeutung sichtbar gemacht werden kann.
Ist das so gedacht?
Wenn ich recht sehe, dann ist da also einerseits ein gigentisches
Uhrwerk, von dem sind die Planeten dann sowas wie riesenhafte
Uhrzeiger. Im Menschen tickt irgendwie dank Repräsentation von mikro
und makro dieselbe "Uhr".
Man fragt sich doch ganz einfach: warum bitteschön dieses Theater?
Warum diese geheimen Koinzidenzen (nennt man das so?)? Warum ist der
Kosmos so abstrus strukturiert?
Astrologie erscheint doch merkwürdig primitiv ethisch gesehen - oder
ist das nur ein Vorurteil? Ist das Motto nicht ganz simpel:
Um erfolgreich zu sein (in Beruf, Liebe etc.) beachte die Faktoren
X,Y, usw.
Darin verharrt Astrologie eben auf dem Stand des magischen
(infantilen?) Denkens: der Wille selbst, die Ziele stehen gar nicht
zur Debatte. Es geht nur um eine Art "Eiertanz um die Sterne".
> > Aber wenn es den "Moment der Geburt" nur als "Konvention von
> > Kriterien" gibt und dieser so zentral wichtige Zeit-"Punkt"
> > verrauscht wird durch die verschiedenen Prkatiken in Krankenhäusern,
> > dann ist das doch irgendwie tödlich für das "System" der Astrolgie!
>
> Es ist nicht tödlich für das System Astrologie. Es ist genauso, wenn
> ich eine Textaufgabe stelle mit der Vorgabe: X fährt 50 Km mit
> ungefähr 20km/h. Wie lange braucht er *g* Das Ergebnis kann da auch
> nur ungefähr sein.
>
> > Wenn ich zu Ihnen mit meinen raum-zeitl. Geburtsdaten komme, die in
> > diesem Sinne verrauscht sind, dann müssten Sie mir eigtl. mind. zwei
> > Horoskope stellen, um die "Extreme" abzudecken. Wenn diese beiden
> > Horoskope dann aus Gründen der "Chaos-Dynamik" auseinanderlaufen
> > (vielleicht nach 10 Minuten oder erst nach 10 Jahren), dann ist das
> > doch alles wertlos!
>
> ICH würde mir auch den Astrologen sehr genau ansehen, mit dem ich
> "mein Leben bespreche". Eine astrologische Beratung kann ebenso
> "wertlos" sein, selbst wenn die Daten genau stimmen, aber der
> Astrologe unfähig ist. Gleiches gilt aber wiederum auch für
> Schulmediziner etc.
Bei allem Verständnis, das kommt jetzt schon ein bisschen
fadenscheinig daher.
Es gibt auf jedem Gebiet Meister und Nieten, auch in der Wissenschaft
gibt es "Künstler" und Klempner ... aber nehmen wir mal 100
Diagnostiker der Schulmedizin: in bst. elementaren Bereichen wird
ihre Übereinstimmung im Urteil nahe 100% sein (z.B.
Blutgruppen-Bestimmung), in anderen weit darunter.
Wie sehen denn aber die "elementaren Bereiche" aus in der Astrologie?
Mein Vorurteil ist, dass durch Umschlagseffekte immer wieder
Interpretationen umgeworfen werden können.
Wenn der "Diagnostiker" vor sich immer ein komplex zusammengesetztes
Resultat aus Faktoren hat, dann hat er an jeder "Ecke" seiner
Überlegungen ja Ausflüchte, warum im konkreten Fall ein
Charakteristikum "ausser kraft" gesetzt wurde.
Kurz: Wenn die Interpretationsspielräume ein bst. Maß überschreiten,
dann ist das nur noch ein "Interaktionsspiel" zw. Klient und
Astrologe - beide fühlen sich wechselseitig "verstanden" und
geachtet: der Astrologe als Autorität/Magier, der Klient, weil sein
"Lebensdrama" verstanden wird.
Es ist aber wie mit den Glückskeksen - warum passen die Sprüche nur
immer so gut? wir alle haben (fast) jeden Tag mit allen Facetten des
Menschseins zu tun: Liebe, Eifersucht, Neid, Gier etc. ... - wenn
man da stochert, dann trifft man immer was!
Daher m.E. der relative "Erfolg" und der Glaube an die Astrologie.
Wenn die Astrologie Anerkennung als Wissenschaft haben will, dann
muss sie sich auch den Standards stellen - z.B. reproduzierbare
Doppelblind-Studien.
> Finck_ schrieb am 1. September 2003 11:39
>
>
> > 1. wenn die Angaben des Klienten grob sind, weil das im Krankenhaus
> > so üblich ist sagen wir mal auf 10 Minuten zu runden (ich weiss es
> > nicht, wo da wie verfahren wird)
> > (also z.B. 6:24:12 -> Eintrag Geburtszeit = 6:30) was folgt dann für
> > das Horoskop, das für die Zeit 6:30 anders aussieht als für 6:24?
>
> Es KANN eine "andere Welt" sein, muß aber nicht. In einem so engen
> Zeitraum verschiebt sich die Stellung der Planeten nicht
> (unbedingt)gravierend. Es kann aber sein, dass Planeten in Randzonen
> von Häusern/Zeichen in einem kurzem Zeitraum zum nächsten
> überwechseln. Das ergibt dann schon ein anderes Bild. Dennoch werden
> die Lebensläufe dieser Personen nicht unbedingt gleich sein. Man kann
> die Astrologie m. E. nur in Zusammenhang mit Reinkarnation sehen. D.
> h.., die "Zeitqualität", die Hr. Oschwald an a.O. schon beschrieben
> hat, ist zwar für beide Personen die gleiche, nur die Ausprägung ist
> eine andere. So wie es ein Unterschied ist, ob die Sonne auf einen
> Kaktus scheint oder die gleich daneben stehende Rose (etc.) Ein
> vernünftiges Horoskop kann mal also auch nur in Ansehen der Person
> stellen, nicht auf die Entfernung. Ebensowenig wie ein Therapeut eine
> Person am Telefon behandeln wird!
>
> > 2. Sie wissen, dass ein Geburtsvorgang sich oft über Stunden
> > hinziehen kann, also
> > 2.1 welche Definition benutzen Krankenhäuser für die Geburtszeit?
> > Zeitpunkt des "ganz draussen" seins?
> > Zeitpunkt des ersten Atemzugs?
> > Zeitpunkt der Abnabelung?
>
> Die Festlegung für den Astrologen ist der Zeitpunkt des ersten
> Atemzuges. Von den Krankenhäusern wird es meines Wissens ebenso
> notiert.
>
>
> > 3. Was machen wir mit den Zeitzonen?
> > berücksichtigt die Astrolgie (i.e. der durchschnitliche profess.
> > Astrolge), dass der exakte Zustand des Himmels im "Moment der Geburt"
> > eben nicht ausreichend bestimmt ist durch die "normale Zeitangaben",
> > wie sie in Krankenhäusern praktiziert werden.
>
> Ja, wird berücksichtigt :-)
>
> > Für einen gutgelaunten Physiker (bin ich zwar nicht) ist die
> > Vorstellung gerade noch erträglich, dass es Kräfte/Felder gibt, die
> > (a) von den nächsten Himmmelskörpern ausgehen, die aber
> > (b) (noch) nicht messbar sind und
> > (c) auf verwicklete Weise auf filigrane Vorgänge im Organismus
> > einwirken
> > Woher wissen die Planeten denn über diese anatomischen
> > "Konstellationen" Bescheid?
>
> Die Planeten "wirken" nicht auf den Menschen, sondern sie sind
> Symbole für den "Zustand", die "Zeitqualität". Das ist ähnlich, wie
> z. B. die Physik Vorgänge an Hand von Symbolen beschreibt.
Ich versuche mal alle "Toleranz für fremdartige Weltbilder"
zusammenzunehmen, dann scheint mir diese "Zeitqualität" der dickste
Kloß zu sein, den man da schlucken muss.
Die Planeten wirken also nicht, aber ich schau sie mir an, um etwas
an ihnen abzulesen - korrekt? Das ist doch sehr ominös, gelinde
gesagt. Erinnert an eine Art prästabilierte Harmonie a la Leibniz. So
wie im Uhrenladen alle Uhren die gleiche Zeit anzeigen (ohne
aneinander gekoppelt zu sein), so sind x Milliarden Menschen Teil
eines programmierten, eigtl. unsichtbaren Geschehens, das durch
Sterndeutung sichtbar gemacht werden kann.
Ist das so gedacht?
Wenn ich recht sehe, dann ist da also einerseits ein gigentisches
Uhrwerk, von dem sind die Planeten dann sowas wie riesenhafte
Uhrzeiger. Im Menschen tickt irgendwie dank Repräsentation von mikro
und makro dieselbe "Uhr".
Man fragt sich doch ganz einfach: warum bitteschön dieses Theater?
Warum diese geheimen Koinzidenzen (nennt man das so?)? Warum ist der
Kosmos so abstrus strukturiert?
Astrologie erscheint doch merkwürdig primitiv ethisch gesehen - oder
ist das nur ein Vorurteil? Ist das Motto nicht ganz simpel:
Um erfolgreich zu sein (in Beruf, Liebe etc.) beachte die Faktoren
X,Y, usw.
Darin verharrt Astrologie eben auf dem Stand des magischen
(infantilen?) Denkens: der Wille selbst, die Ziele stehen gar nicht
zur Debatte. Es geht nur um eine Art "Eiertanz um die Sterne".
> > Aber wenn es den "Moment der Geburt" nur als "Konvention von
> > Kriterien" gibt und dieser so zentral wichtige Zeit-"Punkt"
> > verrauscht wird durch die verschiedenen Prkatiken in Krankenhäusern,
> > dann ist das doch irgendwie tödlich für das "System" der Astrolgie!
>
> Es ist nicht tödlich für das System Astrologie. Es ist genauso, wenn
> ich eine Textaufgabe stelle mit der Vorgabe: X fährt 50 Km mit
> ungefähr 20km/h. Wie lange braucht er *g* Das Ergebnis kann da auch
> nur ungefähr sein.
>
> > Wenn ich zu Ihnen mit meinen raum-zeitl. Geburtsdaten komme, die in
> > diesem Sinne verrauscht sind, dann müssten Sie mir eigtl. mind. zwei
> > Horoskope stellen, um die "Extreme" abzudecken. Wenn diese beiden
> > Horoskope dann aus Gründen der "Chaos-Dynamik" auseinanderlaufen
> > (vielleicht nach 10 Minuten oder erst nach 10 Jahren), dann ist das
> > doch alles wertlos!
>
> ICH würde mir auch den Astrologen sehr genau ansehen, mit dem ich
> "mein Leben bespreche". Eine astrologische Beratung kann ebenso
> "wertlos" sein, selbst wenn die Daten genau stimmen, aber der
> Astrologe unfähig ist. Gleiches gilt aber wiederum auch für
> Schulmediziner etc.
Bei allem Verständnis, das kommt jetzt schon ein bisschen
fadenscheinig daher.
Es gibt auf jedem Gebiet Meister und Nieten, auch in der Wissenschaft
gibt es "Künstler" und Klempner ... aber nehmen wir mal 100
Diagnostiker der Schulmedizin: in bst. elementaren Bereichen wird
ihre Übereinstimmung im Urteil nahe 100% sein (z.B.
Blutgruppen-Bestimmung), in anderen weit darunter.
Wie sehen denn aber die "elementaren Bereiche" aus in der Astrologie?
Mein Vorurteil ist, dass durch Umschlagseffekte immer wieder
Interpretationen umgeworfen werden können.
Wenn der "Diagnostiker" vor sich immer ein komplex zusammengesetztes
Resultat aus Faktoren hat, dann hat er an jeder "Ecke" seiner
Überlegungen ja Ausflüchte, warum im konkreten Fall ein
Charakteristikum "ausser kraft" gesetzt wurde.
Kurz: Wenn die Interpretationsspielräume ein bst. Maß überschreiten,
dann ist das nur noch ein "Interaktionsspiel" zw. Klient und
Astrologe - beide fühlen sich wechselseitig "verstanden" und
geachtet: der Astrologe als Autorität/Magier, der Klient, weil sein
"Lebensdrama" verstanden wird.
Es ist aber wie mit den Glückskeksen - warum passen die Sprüche nur
immer so gut? wir alle haben (fast) jeden Tag mit allen Facetten des
Menschseins zu tun: Liebe, Eifersucht, Neid, Gier etc. ... - wenn
man da stochert, dann trifft man immer was!
Daher m.E. der relative "Erfolg" und der Glaube an die Astrologie.
Wenn die Astrologie Anerkennung als Wissenschaft haben will, dann
muss sie sich auch den Standards stellen - z.B. reproduzierbare
Doppelblind-Studien.