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14 Beiträge seit 30.08.2003

Worum geht es?

Um eine Beweisführung, dass Astrologie eine Wissenschaft ist? Oder
zunächst erst einmal darum, wie Astrologie eigentlich "tickt"?

Oder setzen Sie voraus, dass Astrologie nur dann "ticken" kann, wenn
sie eine Wissenschaft ist?

Mein Erklärungsversuch liegt momentan eher darin, was Astrologie
eigentlich ist und was nicht.


> Ich versuche mal alle "Toleranz für fremdartige Weltbilder"
> zusammenzunehmen, dann scheint mir diese "Zeitqualität" der dickste
> Kloß zu sein, den man da schlucken muss.

Das ist wohl wahr. Ich kann es an einem ganz einfachen Beispiel zu
erklären versuchen. So sagen wir z.B. manchmal, dass wir für ein
Gespräch etc. den "richtigen Moment" abwarten müssen/wollen. D. h. ,
dass wir verschiedene Faktoren berücksichtigen, die in einer
Situation zum Tragen kommen. Ähnlich ist es mit dem Gestirnsstand,
aus dem sich eine ebensolche "Qualität" für bestimmte Ereignisse
"ablesen" läßt. 

> Die Planeten wirken also nicht, aber ich schau sie mir an, um etwas
> an ihnen abzulesen - korrekt? Das ist doch sehr ominös, gelinde
> gesagt. Erinnert an eine Art prästabilierte Harmonie a la Leibniz. So
> wie im Uhrenladen alle Uhren die gleiche Zeit anzeigen (ohne
> aneinander gekoppelt zu sein), so sind x Milliarden Menschen Teil
> eines programmierten, eigtl. unsichtbaren Geschehens, das durch
> Sterndeutung sichtbar gemacht werden kann.
>
> Ist das so gedacht?

Im Prinzip ja. es gibt sogar ganz vermessene Gestalten, die aus
Kaffeesatz, Hühnerknochen und Eingeweiden lesen *g*. Das ist dann
allerdings schon eine Kunst und nicht so leicht nachvollziehbar wie
das astrologische Deutungssystem.
Zugrunde liegt dem die Annahme oder Erkenntnis, dass "dasjenige
welches oben ist, gleich demjenigen ist, welches unten ist" (Tabula
smaragdina des Hermes Trismegistos).

>
> Wenn ich recht sehe, dann ist da also einerseits ein gigentisches
> Uhrwerk, von dem sind die Planeten dann sowas wie riesenhafte
> Uhrzeiger. Im Menschen tickt irgendwie dank Repräsentation von mikro
> und makro dieselbe "Uhr".

Genau, Mikro- und Makrokosmos. So ist z.B. auch nachgewiesen, dass
(Eisen-)Moleküle änlich aufgebaut sind, wie das Sonnensystem.


> Man fragt sich doch ganz einfach: warum bitteschön dieses Theater?
> Warum diese geheimen Koinzidenzen (nennt man das so?)? Warum ist der
> Kosmos so abstrus strukturiert?
>
>
> Astrologie erscheint doch merkwürdig primitiv ethisch gesehen - oder
> ist das nur ein Vorurteil? Ist das Motto nicht ganz simpel:
>
> Um erfolgreich zu sein (in Beruf, Liebe etc.) beachte die Faktoren
> X,Y, usw.

Das ist "Trivialastrologie". Die Astrologie, die ich meine,
beschäftigt sich mit dem Stand der Gestirne zum Geburtszeitpunkt (und
nachfolgend den Transiten) als eine Art "Matrix" für das Leben dieses
Menschen, die Anhaltspunkte gibt für Charaktereigenschaften,
Entwicklung und Lebensaufgaben.


> Bei allem Verständnis, das kommt jetzt schon ein bisschen
> fadenscheinig daher.
>
> Es gibt auf jedem Gebiet Meister und Nieten, auch in der Wissenschaft
> gibt es "Künstler" und Klempner ... aber nehmen wir mal 100
> Diagnostiker der Schulmedizin: in bst. elementaren Bereichen wird
> ihre Übereinstimmung im Urteil nahe 100% sein (z.B.
> Blutgruppen-Bestimmung), in anderen weit darunter.
>
> Wie sehen denn aber die "elementaren Bereiche" aus in der Astrologie?
> Mein Vorurteil ist, dass durch Umschlagseffekte immer wieder
> Interpretationen umgeworfen werden können.

Das ist nicht 1 :1 übertragbar. Der gemeinsame Nenner ist sicher die
korrekte Erstellung des Horoskopes, woraus die meisten (ich kann ja
nicht für alle sprechen) Astrologen die gleichen Schlüsse ziehen
würden. Die Kunst liegt in der Gesamtschau, sowie in der Reife und
Ausbildung des Astrologen. Und das ist wohl auf andere Gebiete
übertragbar. Schließlich gibt es in der Schulmedizin auch den Begriff
"endogen", was ja nichts anderes heißt als dass man nicht weiß, was
der Grund für ein Symptom ist.


> Wenn der "Diagnostiker" vor sich immer ein komplex zusammengesetztes
> Resultat aus Faktoren hat, dann hat er an jeder "Ecke" seiner
> Überlegungen ja Ausflüchte, warum im konkreten Fall ein
> Charakteristikum "ausser kraft" gesetzt wurde.
>
> Kurz: Wenn die Interpretationsspielräume ein bst. Maß überschreiten,
> dann ist das nur noch ein "Interaktionsspiel" zw. Klient und
> Astrologe - beide fühlen sich wechselseitig "verstanden" und
> geachtet: der Astrologe als Autorität/Magier, der Klient, weil sein
> "Lebensdrama" verstanden wird.

Das ist Unsinn. Menschen gehen - mitunter - auch zum Arzt, um
verstanden zu werden. Das ist ein menschliches Bedürfnis.
"Wahre" Astrologie verhilft dem Menschen zu Selbsterkenntnis - dem
jahrtausendealten "Ekenne dich selbst!"


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