Ist die Warnung vor extremistischen Exzessen angesichts der realen Entwicklung denn völlig unbegründet? Bedeutet Pressefreiheit etwa, dass wir jedwede Manipulation hinnehmen müssen, solange sie von Seiten der offiziellen Presse kommt?
Ist es nicht eine Heuchelei, dass man Internetmedien eine Verrohung des Diskurses vorwirft, aber gleiches bei Presseorganen nicht zu beanstanden findet?
Glauben Journalisten ernsthaft, dass sie eine "Meinungsfreiheit erster Klasse" besitzen?
Wann ist eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz angemessen? Ist es nicht ausreichend, dass Linkextremisten ihre Inspiration aus einer Publikation ziehen, um sie zu beobachten?
Hat Marxismus jetzt nichts mehr mit Linksextremismus zu tun oder was? Ist die marxistische Klassentheorie nicht längst durch die Realität herausgefordert? Haben ausgebeutete Proletarier jemals Urlaub auf Mallorca gemacht oder sich einen Flachbildfernseher gekauft? Nutzt man denn die Armutsforschung, um Armut besser zu verstehe oder als Mittel der Agitation?
Ist das heutige Deutschland ernsthaft eine Klassengesellschaft?
Was würde denn von der Meinungsfreiheit, die auch die Freiheit zur Meinungsbildung umfasst laut GG, noch übrig bleiben, wenn der Linkextremismus sich durchsetzen würde?
Will der Autor uns ernsthaft weismachen, dass Autoren der jungen Welt aus dem Diskurs ausgeschlossen werden, wegen einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz? Und das in einer Republik, in der Enteignungsdiskurse geführt werden und die den teuersten Sozialstaat Europas unterhält?
Wenn Marx theoretische Leistung sein Werk rechtfertigt, würde der Autor das selbe auch von einem anderen Extremisten sagen? Würden wir sagen "seine Botschaft ist furchtbar, aber weil er künstlerisch so wertvoll ist, gewähren wir seinen Anhängern freie Hand"?
Ist eine Delegitimation des Staates kein Angriff auf FDGO?
Diese Fragen muss wie immer jeder selbst beantworten. Ich stelle nur Fragen, gebe keine Antworten.