OberstMeyer schrieb am 05.03.2021 14:46:
Aus an sich schon die Realität verdeckenden WVL- und BWL-Sichten kann man den Wert nicht erklären und Kurz erklärt ihn auch nicht. Für ihn und Seinesgleichen reicht es, daß der Wert vorhanden ist.
Ich bin zu lange aus Kurz-Lektüre raus, um ihn hier jetzt vor völlig unklar vorgebrachten Vorwürfen verteidigen zu können. Beeindruckend fand ich an ihm vor allem, wie deutlich und sprachmächtig er herausarbeiten konnte, dass der Boden für alle gesellschaftlichen Formen durch Gewalt geebnet wurde und wird. Darin empfand ich ihn immer deutlich als Marx-Folgenden, der das ja nicht weniger wichtig fand.
Ich habe einfach mal gegoogelt und die ersten etwa 20 Absätze des erstbesten Links, https://www.krisis.org/1998/was-ist-wertkritik/, gelesen und kann nicht finden, dass irgendeine Bestimmung von Harbach und Richter hier und in https://www.heise.de/tp/features/Zur-Wertdefinition-5000507.html dort nicht auftauchen würde.
Um welche Marx-Scholastik dreht sich denn dann wieder hier der Konflikt? Wie viele Zähne das Tier hat, das als "individuelle Incarnation des ganzen Thierreichs" (MEGA II/5, S. 37 laut http://telota.bbaw.de/mega/) existiert?
VWL und BWL in einen Satz mit dem Vorwurf gegen Kurz zu packen, ist ja schon arg böse. Dass es für Kurz reiche, dass der Wert vorhanden sei, ist nicht nur hinsichtlich seiner Bestimmungen Unfug, sondern insbesondere hinsichtlich seiner Intentionen: Kurz hätte es gereicht, wenn der Wert endlich aus der Menschheitsgeschichte verschwunden wäre.