Zitat: i]„Auch dies Hingerotzte finde ich arg kryptisch, erschließt sich mir nicht:
Die Frage, ob und wann dann mit einer #MeeToo-Diskussion beim Wertthema zu rechnen sei, blieb seitens der "Wertkritiker" unbeantwortet.“[[/i]
Was hat der Wert als allgemeines abstraktes Verhältnis mit der Verteilung der konkret nützlichen Arbeiten und der Geschlechterfrage zu tun? Das versteht der Ökonom nicht, zumindest nicht der, der die Werttheorie von Marx ernst nimmt. Genauso gut könnte man nach dem Anteil der Rosen- oder Karnickelzüchter fragen, absurd. Das zu tun kommt einer Verlagerung des Ursprung des Wertes in ein spezifisches Verteilungsproblem gleich, was nicht zur Entschlüsselung des Wertes führen kann. Das kann nur auf dem Weg der Abstraktion ala Marx von allen äußerlichen Bedingungen erfolgen. Insofern ist auch die sarkastische Frage nach der #MeToo-Problematik durchaus gerechtfertigt, und die wurde den Kurzianern tatsächlich und unbeantwortet auf keimform.de gestellt.
Zitat: „Soll das soviel heißen wie, dass Roswitha Scholz' Arbeiten zur Wertabspaltung unter der Würde von Verkehrungstheoretiker_innen des Abstrakt-Allgemeinen sind? Ob's Residuen der Sklavenarbeit, Lohngefälle zwischen Europa und Asien oder halt zumeist weibliche Reproduktionsarbeit im Off der realgeschichtlichen Wert-Dynamiken des Globalkapitalismus gibt, ist alles egal, solange nur klar ist, dass Marx mit Fetisch eine gesellschaftliche Form meinte?“
Man kann in der Tat, hält man sich an Marx, nicht die Frage nach der Quantität des Wertes stellen, bevor nicht Klarheit über die Qualität besteht. Und genau das machen die „Wertkritiker“. Sie stellen gar nicht die Frage nach der Qualität, sie gehen gleich zur Quantität. Sie erklären diese nicht, der Wert ist da. Ein solcher Typ erdreistete sich vor einiger Zeit, in der Einführungsvorlesung für Ökonomie-Studenten zum Thema Geld an der Uni Potsdam voranzustellen: Was Geld ist, kann ich nicht sagen. Die einen sagen so, die anderen so. Es interessiert mich auch nicht. Mich interessiert, was ich mit Geld machen kann. Die“Wertkritiker“ gehen analog zum Thema Wert vor.
Zitat: [i]„Natur- und Gesellschaftsform sind dann [in (irgend-)einer Gesellschaftsform ohne Warenproduktion)] nicht mehr getrennt und gegensätzlich, sondern mit der (abstrakt) allgemeinen Arbeitszeit wird die individuelle Arbeitszeit gemessen, auch wenn es, wie Marx sagt, dann zu Ungerechtigkeiten kommt, weil die unterschiedlichen Arbeiten mit verschiedener Intensität, Geschick und Erfahrung etc. ausgeführt werden.“ [/i]Das mit Proudhon gleichzusetzen, ist infam, weil es da keinerlei Übereinstimmung gibt und bewußt konstruiert ist. Hier wird die entscheidende Basis des Satzes einfach (böswillig?) weggelassen. Es wird ein sehr kurzer Hinweis aus dem Artikel verwendet, daß unter Nichtwarenproduktionsverhältnissen der Wert erst gar nicht entsteht, weil die individuellen Arbeiten von Anfang an zugleich als allgemeine Arbeit anerkannt ist, nach der Installation der Nichtwarenproduktion wohlgemerkt. Proudhon hingegen wollte unter Warenverhältnissen voluntaristisch diese Gleichsetzung dekretieren und ging logisch baden. Auch er hatte keinen Schimmer vom Wert.
Und, eine Gehässigkeit kann man sich sparen, daß es um die Werbung eines (garantiert unbedeutenden) Buches von Dieter Wolf ginge. Jemand, der nicht weiß, daß es gar nicht um ein Buch geht, sondern einen Artikel, würde besser daran tun, zu schweigen, zumal er klar erkennen läßt, diesen nicht gelesen zu haben. Das ist anmaßend und zeugt nicht gerade von Intelligenz.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.03.2021 17:56).