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Avatar von joribo
  • joribo

mehr als 1000 Beiträge seit 06.09.2013

Re: da fehlt ein grosser Gesichtspunkt

antiimperialist schrieb am 25.12.2021 07:11:

Wunderschöne klare Flüsse, saubere Luft und kein Wölkchen am Himmel....
Man sieht es besonders gut am Grenzwald Sachsen/Tschechien.
In Bitterfeld-Wolfen gabs sogar bunten Schnee.

Und zwar der, dass man beim Vergleich der real-kapitalistischen Länder mit den real-sozialistischen völlig ausser Acht lässt dass diese historisch und geografisch VÖLLIG unterschiedliche Ausgangspositionen haben/hatten.

Die USA hat weniger als eine halbe Million Soldaten im WW-2 verloren. Es ist nicht ein einziger Schuss auf USA-Territorium gefallen. Die Industrie lief bei Kriegsende auf Hochtouren.
Die Sowjetunion war weitgehend zerstört und sie hatten ca 25-33 mio Menschen verloren (die Quellern variieren stark, aber ganz grob 30 mio).
Die BRD wurde nach Kriegsende von den USA aufgepäppelt mit massiven subventionen, siehe Marshall-Plan. Sie hatte das Glück im Westen von ebenso wieder aufblühenden Ländern umgeben zu sein.

Die DDR wurde von der Sowjetunion NICHT massiv unterstützt. Im Gegenteil wurden da noch Industrieanlagen abmontiert und als Reparation weggeschleppt. Es gab kurzzeitig ein Hilfsprogramm was aber lächerlich war gegenüber dem Mkurzzeitig arshallplan.

Die Stellungnahme der Sowjetunion, dass man ein geteiltes Deutschland NICHT wolle und der Vorschlag dass sich beide Länder vereinigen sollten, zeigte deutlich wie viel "Völkerfreundschaft" von der CCCP zur DDR herrschte. Das war eher nur umgekehrt.

An den weitgehend armen und zerstörten "Ostblock" angebunden, politisch wie wirtschaftlich, war eben eine ganz andere Ausgangsbasis für die DDR im Vergleich zur BRD.

Und dazu kommt dass man mit 20mio Menschen es ungleich schwerer hat Industrie aufzubauen als mit 60.

Und wenn die DDR nicht 1961 die Grenzen dicht gemacht hätte, wären die USA dort einmarschiert und hätten das kleine Stückchen Land "befreit". Den Freibrief hatten sie ja indirekt von der CCCP durch die Stellungnahme Stalins, dass er die Vereinigung auf Basis von Wahlen wollte.

In der Wirtschaftswunderzeit ca 1963 bis 1970 hätte ein Öffnen der Grenzen zum Brain-Drain der DDR geführt, da alle führenden Ings und Manager abgewandert wären. Die DDR hätte dann bereits um 1965 rum die Pleite anmelden müssen.

Die CCCP selber war ein Vielvölkerstaat. Auf dem Rubelschein war in ca 15 verschiedenen Sprachen und Schriften erklärt dass dieses hier 50 Rubel seien. Die hatten da ja vom Eskimo bis zum Kamel-reitenden Wüsten-Nomaden wirklich alles. Das war langfristig gar nicht zusammenzuhalten.

In den USA sprechen sie ALLE englisch und futtern Hamburger von McDonalds, das ist ein kulturell geeintes Land.

Kuba hat sich lange unabhängig gehalten mitten von Feinden umgeben. Nur so als Beispiel: Die USA haben regelmässig Silberjodit in die Regenwolken gesprüht die sich Kuba näherten. Ergebnis waren Dürrekatastrophen und Missernten. Die USA höhnte dann in der Presse. " seht ihr mal, sozialistische Planwirtschaft..."

All diese Fakten muss man sich durch den Kopf gehen lassen anstatt pauschal und selbstverständlich zu unterstellen dass Sozialismus und Kapitalismus gleiche Bedingungen gehabt hätten.

Das gilt dann natürlich auch für Umweltschutz. Der hatte in der DDR und anderen Ostblockstaaten geringe Priorität.

Der hat auch in der PRC im Moment geringe Priorität. Da gibt es wilde Müllkippen die da brennen und stinken, Smog in den Grosstädten, völlig verdreckte Küsten und Flüsse. Ich habe das den Parteifunktionären ganz offen gesagt.
Die haben geantwortet: "Stimmt, wir kennen aber diese Probleme und arbeiten dran. Im Moment hat aber der Infrastruktur-Aufbau Priorität. Aber es ist uns völlig klar dass da was passieren muss, ist im Plan."
Also nicht etwa Ignoranz sondern Priorität. Man kann nicht alles gleichzeitig.
(war 3 Jahre in China und habe beim Mittagessen auch stets Parteifunktionäre getroffen).

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