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  • EchtLinks

mehr als 1000 Beiträge seit 06.09.2019

Re: Klassismus gibt es nicht, nur Klassen und den Widerspruch j. Klassengesellsc

OckhamOS schrieb am 26.12.2021 11:30:

👌👍
Aber ob er das versteht? Oder verstehen will?
Kann er überhaupt verstehen, daß das blutrünstige Honeckersche Zentralkomitee ganz einfach die Macht abgegeben hat, als sie feststellen mussten, daß sie keine demokratische Mehrheit mehr hinter sich hatten? Ganz ohne Schießbefehl und ohne Massaker?

Also ich weiß nicht, wer Deinen Beitrag rot gefärbt hat. Ich nicht.

Mit "er" meinst Du vermutlich nicht mich, sondern die anderen.

Diese Leute im ZK waren selbst in ihrem Narrativ gefangen, sie würden das Beste für das Volk tun. Dieses Selbstbild ist natürlich zusammengebrochen unter der Wucht der Abstimmung mit den Füßen und den Demonstrationen der Massen auf den Straßen, die darauf hingewiesen haben, das sie das Volk sind.

Die DDR wollte ihrem Selbstverständnis nach eine Volksdemokratie sein, ein Staat der Arbeiter und Bauern im Bündnis mit einer sozialistischen Intelligenz und den Handwerkern. Und Blutrünstigkeit pauschal zu unterstellen, ist auch nicht hilfreich, obwohl ich Egon Krenz schon damals schwer übel genommen habe, auf die damalige chinesische Lösung setzen zu wollen.

Wahrscheinlich hat Gorbatschow hier den wichtigsten Beitrag geleistet, indem er deutlich gemacht hatte, dass die Breshnew-Doktrin keine Anwendung finden werden wie damals 1968 beim Prager Frühling.

Tatsächlich brach damals auf allen Parteiebenen Ratlosigkeit aus, weil man nun selber entscheiden musste, weil von oben nichts mehr kam.
Nur hat eben Gysi nichts zur Erneuerung der Partei beigetragen, weil er nur den Schutz und die Zukunft der Funktionäre unter den Bedingungen des Kapitalismus im Kopf hatte.

Das aber konnten die damaligen einfachen Parteimitglieder noch gar nicht erkennen, denn die Erkenntnisse der STASI waren ja nicht für das Volk bestimmt.

Schalck-Golodkowski hat sich dann ja sehr schnell in den Westen zu Strauß abgesetzt, als er Gefahr lief, von einem vielleicht entstehenden Volksgericht befragt und auch verantwortlich gemacht zu werden.
Immerhin hatte die STASI bereits eine neue "Reformpartei" gegründet, den Demokratischen Aufbruch mit dem IM Schnur an der Spitze.
Die Vertrauensposition als Admin hatte dort damals IM Erika inne, besser bekannt als Angela Merkel. Wendehälse gab es damals viele und Utopisten auch, sonst hätte man sich nicht so billig kaufen und verführen lassen.

Und wenn heute Leute rufen, wir sind das Volk, interessiert das die parlamentarische Demokratie gar nicht erst. Sie hat ja dafür gesorgt, dass der Begriff des Volkes in der Segregation der Gesellschaft (Teile und herrsche) und den neuen Religionen inhaltsleer geworden ist.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.12.2021 17:33).

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