SoShy schrieb am 25.12.2021 17:05:
Nur mal so mitten rein gesprungen ...
Und einfach mal ein Realitäts Check:Bei der Ausbeutung (der Arbeiter) sind Vor- und Nachteil klar verteilt: Die Kapitalistenklasse hat den Nutzen, indem sie sich Mehrwert aneignet, die Arbeiter den Schaden, indem sie Lebenszeit und -kraft für das Wohl der Kapitalistenklasse zu verschwenden gezwungen sind.
Okay, dieser Punkt sei klar, sagt der Autor. Wenn seine Aussage richtig ist, ist sie immer richtig. Wir können sie eigentlich einfach prüfen, wenn wir in einem kapitalistischen Staat das Leben eines Arbeiters "gestern", mit dem Leben eines Arbeiters "heute", vergleichen.
Oder aber noch besser, weil weniger von historischem Flimmern wie Kriegen etc. überlagert, das Leben eines Arbeiters vor 100 Jahren und das Leben eines Arbeiters heute.
Da hätten wir also:
- 60 h Arbeitszeit gegen 40 h Arbeitszeit.
- Lehrgeld musste gezahlt werden, heute bekommt der Lehrling einen kleinen Lohn
- heute KV, AV, RV, damals, falls vorhanden, alles rudimentär.
- damals und trotz Arbeit, Hunger und Armut. Heute, genug Nahrung, KV, AV, RV.
- damals Kinder satt, schlechte Hygiene, Klo im Hof oder auf dem Flur, Badewanne im Schwimmbad. Wäsche im Badezuber. Frauen: Küche und Herd.
Heute: eigene Dusche, WC, Berufausbildungen für Frauen selbstverständlich, Spül, Waschmaschinen, etc.
Erzähl das den Koltanmineuren im Kongo, den Kindersklaven in den Kakaoplantagen der Elfenbeinküste, den Textilarbeitern in Pakistan, den Tomatenpflückern in Italien, ...
Die Ausbeutung findet nicht mehr in den kernkapitalistischen Ländern statt.
Dort werden die Arbeiter mit imperialistischer Lebensweise sediert.
Aber: the shitbird is coming home.
Wer nur mal so mitten reinspringt pflegt eurozentristische Sicht.
Kapitalismus ist längst global geworden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.12.2021 10:45).