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  • OberstMeyer

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2010

Thema: Produktionsweise, Wert

Dem Autor sei gedankt, das schon einmal behandelte Thema aufgegriffen zu haben. Wir hatten das schon in den Artikeln von Harbach und Richter zum Wert. Es ist von fundamentaler Bedeutung.
Den Ableitungen ist nicht viel hinzu zufügen. Aber zwei Hinweise seien gestattet.
Der erste Aspekt, der m. E. fehlt ist, Marx erlebte selbst schon die Vulgarisierung seiner Theorie und die Abweichungen in Teilen der Arbeiterbewegung, die dann die Möglichkeit der sozialpartnerschaftlichen Einhegung und Wirkungslosigkeitmachung bis zur Auflösung der Bewegung wie auch der Entstehung der Illusion einer sozialistischen Marktwirtschaft schuf, und ging dagegen an. Diese von Marx abweichende Theorie und politische Praxis setzte sich in fast der gesamten Arbeiterbewegung und auch den kommunistischen Parteien durch und dominiert bis heute.
Marx erkannte durchaus, dass seine Werttheorie im Kapital nicht vollauf glücklich, unvollständig, einige Thesen zum Wert waren anderswo, formuliert und platziert war und hatte durchaus vor, dies zu ändern, kam aber mehr dazu. Dieses Vorhaben gelang erst 2017 Rolf Hecker und Ingo Stützle im Anschluss und in Auswertung ihrer jahrelangen Arbeit zur MEGA mit der Neuausgabe "Das Kapital 1.1 -1.5". Dort holten sie nach, was Marx verwehrt.
Damit verbunden ist ein zweiter Aspekt. Die Formulierung des Autors stellen zu einseitig den sozialen Vorteil der Person des Kapitalisten in den Vordergrund, seine Revenue. Marx jedoch hielt für die Handlungen der Kapitalisten vorrangig die objektiven Zwänge des Kapitals verantwortlich, die er mit der Werttheorie begründete, der Kapitalist als Personifizierung des Kapitals.

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