Die gegenwärtige deutsche Staatspropaganda hat offenbar Marx, aber auch Russland "zum Abschuss freigegeben". Und sogleich spriessen eine Schar von Trollen, man könnte sagen, Kobolden, hervor, die glauben auf Marx - und zwar ohne Sinn und Verstand - losschlagen zu dürfen. Für Leute, die sich die Mühe gegeben haben, das reichhaltige Werk von Marx gründlich zu studieren, sind die Reaktionen dieser Burschen ausserordentlich peinlich. Besonders hervorgetan hat sich ein gewisser gunker, der uns seine tiefen Erkenntnisse offenbart, dass Marx ein Schmarotzer gewesen sei und sowieso nie gearbeitet habe. In meiner Replik habe ich - den Begriff Schmarotzer aufgreifend - eine Basisklassifikation von Schmarotzern angegeben und gunker aufgefordert, ein Handbuch der Erb-Schmarotzer zusammenzustellen. Die anderen Kobolde mögen sich unter Leitung von gunker daran beteiligen. Dann gibt es solche Leute, die sagen, dass Marx kein Lesespass bereite, und daher irrelevant (?) sei, und dann gibt Leute , die uns stolz ihre Weisheit verkünden "Kommunismus ist Scheisse." Überaus peinlich ist, dass der letzgenannte Bursche mit einer ausgeprägten Grünfärbung belohnt wird, und man hört geradezu, wie der (grünfärbende) Pöbel vor sich hinwiehert, und sich dabei in die Hände klatscht. Da ich aber auch Trolle für lernfähig halte, werde ich nachfolgend eine kleine Auswahl an Literatur zusammenstellen. Ich setze dabei voraus, dass man lesen und schreiben kann. Das Denken muss dann aber noch gelernt werden. Literatur in (möglichst) chronologischer Reihenfolge:
K. Marx. Das Kapital (Grundliteratur, das Studium ist obligatorisch, wichtig das Kapitel über die urspüngliche Akkumulation, eines der brutalsten und blutigsten Kapitel in der bisherigen menschlichen Geschichte, hier steht noch die Kriminalgeschichte aus, in Analogie zur Kriminalgeschichte des Christentums, von Karl-Deschner Deschner)
Oscar Wilde: Die Seele des Menschen unter dem Sozialismus" (1898)(ganz wichtige Lektüre!)
Karl Korsch. Marxismus und Philosophie (auch die Einleitung zum Kapital wichtig!),
J. Schumpeter: Kapitalismus, sozialismus, Demokratie (1942), Interessant das auf die Zukunft gerichtete Kapitel: Der Marsch in den Sozialismus.
Albert Einstein: Warum Sozialismus? (1949) Monthly Review (marxistische Zeitschrift in den USA),
B. Russel (Was für den Sozialismus spricht)(gesammelte Werke, 1960 ?) (auch Lob des Müssiggangs).
Wertkritik (Gruppe Krisis und Exit)
Eagleton, Terry. Why Marx was right (2011, Yale University)
Schwarzbuch des Kapitalismus, Robert Kurz, 1999,
J. P. Sartre Kritik der dialektischen Vernunft (mit dem Hinweis, "Der Marxismus befindet sich noch im Anfang seiner Entwicklung")
E. Bloch. Prinzip Hoffnung.
Nun, diese Liste liesse sich noch wesentlich fortsetzen. Entscheidend ist die folgende Tatsache (besonders betont von J.P Sartre), und das sollten sich die Trolle in Ihre Hirne einhämmern: Der Marxismus ist eine Wissenschaft, die sich in dem Anfang ihrer Entwicklung befindet; er wird daher die Zukunft, besonders der Sozialwissenschaften, wesentlich mitbestimmen.
Ich schlage vor, dass die Trolle einen Arbeiskreis bilden mögen, um diese Werke gründlich zu studieren. Wenn sie dieses Grundwissen earbeitet haben, können wir die Diskussion fortsetzen.