Karl Scher schrieb am 15.08.2021 13:40:
Woran würdest Du eine angemessene Integrationswilligkeit messen,
Bspw. daran, dass eine Gesellschaft nicht ein halbes Jahrhundert braucht, um die Fragwürdigkeit des Wortes Gastarbeiter zu erfassen.
Bei den "Gastarbeitern" oder heute bei den Migranten führt der Integrationswiderwille der Eingesessenen dazu, dass sie sich an ihren bekannten Werten orientieren, weil ihnen die neue Gesellschaft, selbst wenn sie ihre Werte akzeptieren, abstößt und als sozial nicht geleichwertig einordnet.
Das läuft gegen die Würde der Individuen. Da ist es normal, dass sie sich Ersatz-Würde-Systeme sucht. Ich bin regelrecht froh, dass sie Autorin im Text so klare Worte findet und nicht rumschwurbelt, als wäre es nur eine Problem der von wo anders Kommenden.
Je prekärer die Lebensbedingungen werden, umso härter werden die Fronten werden, und umso ungenierter werden diejenigen, die sich von den Neuen bedroht fühlen, ihre hässlichen sozialen Seiten zeigen.