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  • Feuermelder

mehr als 1000 Beiträge seit 23.01.2005

IS legitimiert, aber ist nicht Ursache! Amok hat Facetten!

Will jemand so töten, wie es hier dargestellt wird, und wie man es von Amokläufen kennt, dann tut sich das wohl leichter, wenn man auf eine Gruppenzugehörigkeit verweisen kann, auf einen Auftraggeber, kurz: Man steht mit der Tat einfach nicht ganz alleine da!

Inzwischen versteht IS das ganz gut auszunutzen: Diese kriegerische Organisation bietet eine Möglichkeit an, sich als Soldat, als Märtyrer, als Krieger der IS zu verstehen, und dies auch dann, wenn zuvor nie ein Kontakt bestanden hat zum IS. Da wird eine Identifikationsmöglichkeit angeboten, die fast jeder Mensch überall auf der Welt nutzen kann, falls jemand beabsichtigt, viele Menschen zu töten.
Wenn man so will, IS bietet ein Bewusstsein an, einen Glauben, der Zweifel am mörderischen Vorhaben schwächen kann, der dem Töten überhaupt einen oder einen ergänzenden klaren Grund geben kann. So bekommen z.B. individuelle Rache-Bedürfnisse, die entweder klar vorherrschen oder unsortiert, diffus "umher schwirren im Gehirn" einen klaren Rahmen, wobei das ursprüngliche Motiv mit einer religiös-politischen Anschauung, die ja vorgibt, gegen "das Böse" schlechthin zu kämpfen, verknüpft werden kann - Zweifel beiseite zu schaffen, heißt Handlungsfähigkeit zu stärken!
Äußerst Perfide zwar, aber eine scheinbar erfolgreiche Terror-Strategie: Der islamische Staat bedient sich aller derjenigen, die außer zu töten keinen anderen Weg mehr sehen - aus den Schwächen einiger macht er für sich eine Stärke!

Das der islamische Staat aber in westlichen Gefilden in der Regel nicht die Ursache ist, sondern ein Auslöser und Verstärker, sollte eigentlich auf der Hand liegen!
Wie sollte es auch anders sein? Wer hier aufwächst, arbeitet, lebt, sozialisiert wurde, dessen Probleme rühren eben auch aus diesen Kontexten her. Zu töten für "Allah`s heiliges Reich", mag in Ausnahmefällen ein Kernmotiv sein, in der Regel aber haben solche Aktionen wie jetzt in Las Vegas einen "heimischen psychologischen Vorlauf", der verbunden sein kann mit den jeweils sozial-politischen Gegebenheiten einer Umgebung.

Amok ist kein schlechtes Wort, was eben auch ausdrückt: Menschen geraten in eine Situation, in der sie einfach überfordert sind, andere Wege einzuschlagen!
Bob

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