1.Gerade als rationalistischer Vernunftmensch sollte man sich die Sache nicht zu einfach reden.Natürlich sind Koinzidenzen keine Beweise. Aber auch in dem Bewusstsein, dass man sich bei zu wenig Vorsicht in Spekulationen schnell heillos verirren kann, sollte man doch nicht auf sie verzichten. Denn es besteht auch die gegenteilige Gefahr, dass man sich aus Angst vor irrationalem Verirren in einer denkverengenden Orthodoxie einbetoniert und Teile der Realität bewusst oder unbewusst ausblendet.
2. Metaphysisches Spekulieren muss nicht immer nur negativ sein. Große Wissechaftler/Physiker der vergangenen Jahrhunderte haben 80% ihrer Zeit damit verbracht und uns trotzdem (oder gerade deswegen) zu umwälzenden Erkenntnissen verholfen.
3. Ein großteil der Theologie besteht aus "haltloser Spekulation" , was die meisten für völlig natürlich, normal und richtig halten.
4.Jeder kriminalistische Ermittler benutzt spekulative Motiverforschung als (ein!) Mittel zur Wahrheitsfindung.
5. Das Verächtlichmachen aller V- Theorien leugnet wahrheitswidrig die (historisch) nachgewiesene Existenz von realer Verschwörungspraxis. Ist also selbst ideologisch.
6. Der Gefahr, sich zu "verirren" steht der große Nutzen gegenüber, dass man eventuell Erkenntnisse bzw. "Wahrheiten" gewinnt, die etwas abseits der ausgetrampelten Denkpfade liegen.
7. Es ist zwar etwas paradox, aber es ist so: Wäre ich selbst geheimer Verschwörer (Verschwörungspraktiker), gäbe es natürlich kaum eine bessere propagandistische Tarnstrategie für mich, als zu behaupten, dass alle Verschwörungstheoretiker irrationale Spinner seien und geheime Verschwörungen zu Ungunsten Dritter fast unmöglich wären.
8. Propagandistische Strategie und Taktik sind nichts Neues, sondern es gibt sie
(z.B.) in Theologie und Politik schon seit Jahrtausenden in ausgefeilten Formen.
Fazit: Man sollte sich die Sache mit spekulativen (V-) Theorien nicht zu einfach denken.