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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Herr Goeßmann ist da einer ganz großen Sache auf der Spur

Die große Verschwörung der Medien gegen die Energiewende.

Ist das eigentlich Satire oder meint er das ernst?

Ich finde leider in dem Artikel keine Belege für Maulkorb oder Zensur oder eine politische Einflussnahme im Sinne eine Vorgabe, gegen die Energiewende zu berichten. Wer sollte denn auch dahinter stecken, etwa die grün-rote Bundesregierung oder die rot-grüne Landesregierung in NRW? Oer gar Blackrock, die doch selbst vermehrt in Ökotechnik investieren wollen? Ich verstehe daher nicht, wie Links zu BILD oder Focus als Beleg für eine angeblich stattfindende Zensur oder einseitige Berichterstattung der ARD dienen könnten.

Je häufiger ich mir den Artikel durchlese und versuche, den Ausführungen des Autors zu folgen, desto größer wird mein Unverständnis. Der ganze Artikel liest sich für mich wie aus der Feder von jemandem, der in einer anderen Realität, in einem Paralleluniversum lebt. Oder hat Herr Goeßman lediglich die Satire-Tags vergessen?

Was erwartet Herr Goeßmann? Dass ARD und ZDF wie zu besten Corona-Zeiten jeden Abend einen Brennpunkt mit den neuesten Klimadaten bringen?

Mein Eindruck ist, dass die Leitmedien und insbesondere die stramm auf rot-grün getrimmten Öffentlich Rechtlichen keine Gelegenheit auslassen, den Klimawandel herauf zu beschwören. Und über Probleme mit der Energiewende wird nur berichtet, wenn sie sich kaum noch leugnen lassen. Es gab in den letzten Monaten ein paar wenige gute Beiträge, u.a.

https://www.3sat.de/gesellschaft/makro/wirtschaftsdokumentation-fehlende-stromspeicher-floppt-die-energiewende-100.html

https://programm.ard.de/TV/arte/superspeicher/eid_287244000857363

https://www.ardmediathek.de/video/dokus-im-ersten/deutschland-schaltet-ab-der-atomausstieg-und-die-folgen/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3JlcG9ydGFnZSBfIGRva3VtZW50YXRpb24gaW0gZXJzdGVuLzIwMjMtMDQtMTFfMjItNTAtTUVTWg

Das hat aber eher den Charakter einer Alibi-Berichterstattung. Denn die Reichweite ist gegenüber der omnipräsenten Klimapanik zur Primetime eher gering. Und für eine Meinungsbildung in der Debatte um längst getroffene Entscheidungen kommen solche Dokumentationen viel zu spät. Mit der Folge, dass technikferne Ökospinner jahrzehntelang den Begriff "Dunkelflaute" als Verschwörungstheorie ins lächerliche ziehen konnten, weil es dazu außer auf pösen Klimaleugner-Plattformen keine Treffer an vordester Stelle in der google Suche gab.

Das ist übrigend der zweite Kardinalfehler in der zitierten "wissenschaftlichen" Untersuchung. Dass Kochen und Klamauk einen höheren Anteil an Sendeminuten haben als Nachrichten und damit Klima ist eine Binsenweisheit.

Viel entscheidender aber ist die Frage der Reichweite von Meldungen, die maßgeblich durch das Format und den Sendeplatz entschieden werden. Eine Meldung über die Dürre in Italien in den Hauptnachrichten hat eine viel größere Reichweite als eine Doku, die kurz vor Mitternacht ausgestrahlt wird.

Wer hier lediglich quantitativ Sendeminuten miteinander vergleicht ohne deren Qualität mit in die Überlegung einzubeziehen, der handelt in Wahrheit selbst manipulativ. Oder er versteht so wenig von Medien, dass er besser die Finger von dem Thema lässt.

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