Hermes335 schrieb am 26. April 2004 16:31
> Meine Rede.
> Ich nehme auch stark an, dass die Vernichtung großer Waldflächen in
> Südost-Asien und der Amazonas-Region einen größeren Einfluss auf das
> weltweite Klima hat, als die verteufelten Autos in den
> Industrieländern.
Und das im doppelten Sinne, bei der Brandrodung und durch den wegfall
der Bäume und Pflanzen als CO2 - Konsumenten. Dabei ist sowohl die
Regenwaldrodung in Südamerika, sowie die Rodung der Torfwälder in
Südostasien (Die übrigens größten Torfreservoirs der Erde) weitgehend
irreversibel. Die Rodung der Mittelmeerwälder durch die Römer und
Griechen war damals ebenso irreversibel und hatte z.B. den Untergang
von Ephesus zufolge. Die Stadt lag an einem Hang, der nach der Rodung
rund um die Stadt einfach unter ihr abrutschte (errosiv bedingt), nur
um einmal zu erwähnen, wie lange die unter umständen negativen Folgen
der Waldrodung schon bekannt sein müssten, was die
Oberflächenbefestigung angeht.
> Wald wirkt sich ja auch klima-stabilisierend aus.
>
Das absurde ist, das jenes atmosphärische Gleichgewicht ja auch durch
natürliche chemische Destruenten aufrecht erhalten wird. In den
Eisböden Rußlands sind Bakterien aktiv die Mio. Tonnen an Methan
produzieren, welches mit dazu beiträgt, die Ozonschicht ürsprünglich
so klein zu halten wie sie ist (Bei biologisch normalen
CO2-Emissionen ist das auch durchaus erwünscht). Durch die Erwärmung
tauen die Permafrostböden jedoch mehr und mehr auf, und bieten den
sich rasch vermehrenden Bakterien mehr Lebensraum, was eine
verdoppelung oder vervielfachung der Methan-Emissionen zur Folge hat.
Der atmosphätrische Gashaushalt wird von seiten der Erde überwiegend
durch biologische Faktoren im Gleichgewicht gehalten. Autos spielen
trotz allem jedoch mit Sicherheit eine Große rolle bei den CO2
Emissionen.
> Meiner Meinung nach nur billiges politisches Kalkül, um den
> Autofahrern auch vorher noch ein schlechtes Gewissen einzureden,
> damit sie ohne Murren die ständigen
> Mineralölsteuer/Ökosteuer-Erhöhungen schlucken.
Die Reduzierung der CO2-Emissionen durch anheben der Mineralölsteuer
ist ein Tropfen auf den heißen Stein und auf Lange Sicht ziemlich
zwecklos, wenn die Mehreinnahmen nicht in Forschung und Entwicklung
alternativer Energien oder Treibstoffe investiert werden.
> Wenn es der Politik Ernst mit dem Umweltschutz wäre, würden sie die
> Entwicklung von Autos vorantreiben, die statt Benzin mit alternativen
> Energien fahren, oder nur noch 1-3 l /100 verbrauchen, ohne den
> Spritpreis im Gegenzug ständig zu erhöhen.
Das 3L-Auto hat Renault schon in den 90er Jahren gebaut, aber auf
Druck der Erdölindustrie nie auf den Markt gebracht. Mittlerweile
sind schon 3L-Biodieselmotoren stand der Technik. Das war sogar schon
Thema bei Günther Jauch bei Stern TV, aber Ökologische Themen haben
eine sehr geringe Halbwertszeit und ich habe beinahe das Gefühl, es
zählt mehr zum Chique der modernen Wissensgesellschaft, etwas über
solche Dinge zu wissen, als das ein ernsthaftes Interesse besteht.
> Ansonsten kommt es einem
> doch etwas durchsichtig vor, ganz nach dem Motto: der Spritverbrauch
> geht immer weiter zurück -> Steuerausfälle müssen durch Erhöhung
> kompensiert werden -> den Autofahrern weiß machen, das wäre eine
> ökologische Notwendigkeit.
>
Und andere Dinge sind erst gar kein Thema. Die "Ein Mann, Ein
Auto"-Situation gilt nach wie vor nicht als anstößig und es wird erst
recht nicht nach einbruch des kommunikativen Zeitalters nach Wegen
gesucht, den Autoverkehr generell zu reduzieren. Die
Weiterentwicklung der Sicherheit des Internets würde virtuelle
Unternehmen möglich machen. Bildschirmarbeitsplätze könnten von zu
Hause aus besetzt werden, es würde Wohnraum in den Städten
geschaffen, Familie und Arbeit ist weniger schwierig und nicht
zuletzt würde der Berufsverkehr erheblich reduziert.
Aber alles was die Welt momentan interessiert ist der Aufenhaltsort
von Osama Bin Laden und die Ölpreise. Es scheitert letztendlich alles
am Interesse...darüber darf man eigentlich gar nicht nachdenken.
HR
>
> Gruß
> Hermes
> Meine Rede.
> Ich nehme auch stark an, dass die Vernichtung großer Waldflächen in
> Südost-Asien und der Amazonas-Region einen größeren Einfluss auf das
> weltweite Klima hat, als die verteufelten Autos in den
> Industrieländern.
Und das im doppelten Sinne, bei der Brandrodung und durch den wegfall
der Bäume und Pflanzen als CO2 - Konsumenten. Dabei ist sowohl die
Regenwaldrodung in Südamerika, sowie die Rodung der Torfwälder in
Südostasien (Die übrigens größten Torfreservoirs der Erde) weitgehend
irreversibel. Die Rodung der Mittelmeerwälder durch die Römer und
Griechen war damals ebenso irreversibel und hatte z.B. den Untergang
von Ephesus zufolge. Die Stadt lag an einem Hang, der nach der Rodung
rund um die Stadt einfach unter ihr abrutschte (errosiv bedingt), nur
um einmal zu erwähnen, wie lange die unter umständen negativen Folgen
der Waldrodung schon bekannt sein müssten, was die
Oberflächenbefestigung angeht.
> Wald wirkt sich ja auch klima-stabilisierend aus.
>
Das absurde ist, das jenes atmosphärische Gleichgewicht ja auch durch
natürliche chemische Destruenten aufrecht erhalten wird. In den
Eisböden Rußlands sind Bakterien aktiv die Mio. Tonnen an Methan
produzieren, welches mit dazu beiträgt, die Ozonschicht ürsprünglich
so klein zu halten wie sie ist (Bei biologisch normalen
CO2-Emissionen ist das auch durchaus erwünscht). Durch die Erwärmung
tauen die Permafrostböden jedoch mehr und mehr auf, und bieten den
sich rasch vermehrenden Bakterien mehr Lebensraum, was eine
verdoppelung oder vervielfachung der Methan-Emissionen zur Folge hat.
Der atmosphätrische Gashaushalt wird von seiten der Erde überwiegend
durch biologische Faktoren im Gleichgewicht gehalten. Autos spielen
trotz allem jedoch mit Sicherheit eine Große rolle bei den CO2
Emissionen.
> Meiner Meinung nach nur billiges politisches Kalkül, um den
> Autofahrern auch vorher noch ein schlechtes Gewissen einzureden,
> damit sie ohne Murren die ständigen
> Mineralölsteuer/Ökosteuer-Erhöhungen schlucken.
Die Reduzierung der CO2-Emissionen durch anheben der Mineralölsteuer
ist ein Tropfen auf den heißen Stein und auf Lange Sicht ziemlich
zwecklos, wenn die Mehreinnahmen nicht in Forschung und Entwicklung
alternativer Energien oder Treibstoffe investiert werden.
> Wenn es der Politik Ernst mit dem Umweltschutz wäre, würden sie die
> Entwicklung von Autos vorantreiben, die statt Benzin mit alternativen
> Energien fahren, oder nur noch 1-3 l /100 verbrauchen, ohne den
> Spritpreis im Gegenzug ständig zu erhöhen.
Das 3L-Auto hat Renault schon in den 90er Jahren gebaut, aber auf
Druck der Erdölindustrie nie auf den Markt gebracht. Mittlerweile
sind schon 3L-Biodieselmotoren stand der Technik. Das war sogar schon
Thema bei Günther Jauch bei Stern TV, aber Ökologische Themen haben
eine sehr geringe Halbwertszeit und ich habe beinahe das Gefühl, es
zählt mehr zum Chique der modernen Wissensgesellschaft, etwas über
solche Dinge zu wissen, als das ein ernsthaftes Interesse besteht.
> Ansonsten kommt es einem
> doch etwas durchsichtig vor, ganz nach dem Motto: der Spritverbrauch
> geht immer weiter zurück -> Steuerausfälle müssen durch Erhöhung
> kompensiert werden -> den Autofahrern weiß machen, das wäre eine
> ökologische Notwendigkeit.
>
Und andere Dinge sind erst gar kein Thema. Die "Ein Mann, Ein
Auto"-Situation gilt nach wie vor nicht als anstößig und es wird erst
recht nicht nach einbruch des kommunikativen Zeitalters nach Wegen
gesucht, den Autoverkehr generell zu reduzieren. Die
Weiterentwicklung der Sicherheit des Internets würde virtuelle
Unternehmen möglich machen. Bildschirmarbeitsplätze könnten von zu
Hause aus besetzt werden, es würde Wohnraum in den Städten
geschaffen, Familie und Arbeit ist weniger schwierig und nicht
zuletzt würde der Berufsverkehr erheblich reduziert.
Aber alles was die Welt momentan interessiert ist der Aufenhaltsort
von Osama Bin Laden und die Ölpreise. Es scheitert letztendlich alles
am Interesse...darüber darf man eigentlich gar nicht nachdenken.
HR
>
> Gruß
> Hermes