Hermes335 schrieb am 26. April 2004 16:31
> Ich nehme auch stark an, dass die Vernichtung großer Waldflächen in
> Südost-Asien und der Amazonas-Region einen größeren Einfluss auf das
> weltweite Klima hat, als die verteufelten Autos in den
> Industrieländern.
Das ist gut möglich, kann aber nur kurzfristige Auswirkungen zeigen:
> Wald wirkt sich ja auch klima-stabilisierend aus.
Denn es gibt zwischen "Ölverbrennen" und "Holzverbrennen" einen
großen Unterschied: Das Verbrennen von Öl setzt CO2 frei, welches
über _sehr_ lange Zeit dem System "Erde" entzogen war. Das CO2 des
Waldes jedoch ist eher kurzfristig gebunden worden und würde auch
kurzfristig wieder freigesetzt werden.
> Meiner Meinung nach nur billiges politisches Kalkül, um den
> Autofahrern auch vorher noch ein schlechtes Gewissen einzureden,
> damit sie ohne Murren die ständigen
> Mineralölsteuer/Ökosteuer-Erhöhungen schlucken.
Mal frei gedacht, aber leider auch nicht mehr. Übrigens, wann wurde
die Mineralölsteuer zuletzt angehoben?
> Wenn es der Politik Ernst mit dem Umweltschutz wäre, würden sie die
> Entwicklung von Autos vorantreiben, die statt Benzin mit alternativen
> Energien fahren, oder nur noch 1-3 l /100 verbrauchen, ohne den
> Spritpreis im Gegenzug ständig zu erhöhen.
Es ist in unserem System nicht die Aufgabe der Politik, Technologie
zu entwickeln. Mit der Erhöhung der Benzinbesteuerung wird jedoch die
Entwicklung von alternativen Technologien indirekt begünstigt. Das
ist mE nicht sinnlos, sondern zeigt bereits Wirkung (siehe z.B.
Hybrid-Antrieb). Im übrigen sind die derzeitigen 1,16EUR (super) z.T.
auch auf die hohen Weltmarktpreise zurückzuführen.
Und wenn ich ehrlich bin, ist doch ganz offensichtlich Benzin immer
noch zu billig. Mitte der 70-er Jahre waren 90 PS "bullig" (Zitat
Werbeprospekt Renault 16 TX). Heute braucht Papa aber nicht mehr nur
eine Limousine, sondern einen VAN oder einen SUV. V6 sollte es sein,
wenn es dazu nicht ganz reicht, tut´s auch ein 120PS-Vierzylinder mit
AC. Autobahn-Tempolimit? Fehlanzeige, linke Spur bedeutet 200km/h.
Ökonomisches Autofahren in der Stadt? Nein, mit Bleifuß bis zur roten
Ampel und dann in die Eisen. Und dann wieder Vollgas bis 75km/h,
natürlich ist die nächste Ampel wieder rot.
Sorry - Benzin ist zu billig und die Steuereinnahmen sind noch immer
nur ein Bruchteil von dem, was der Strassenverkehr an Kosten
verursacht.
Gruß
rw
> Ich nehme auch stark an, dass die Vernichtung großer Waldflächen in
> Südost-Asien und der Amazonas-Region einen größeren Einfluss auf das
> weltweite Klima hat, als die verteufelten Autos in den
> Industrieländern.
Das ist gut möglich, kann aber nur kurzfristige Auswirkungen zeigen:
> Wald wirkt sich ja auch klima-stabilisierend aus.
Denn es gibt zwischen "Ölverbrennen" und "Holzverbrennen" einen
großen Unterschied: Das Verbrennen von Öl setzt CO2 frei, welches
über _sehr_ lange Zeit dem System "Erde" entzogen war. Das CO2 des
Waldes jedoch ist eher kurzfristig gebunden worden und würde auch
kurzfristig wieder freigesetzt werden.
> Meiner Meinung nach nur billiges politisches Kalkül, um den
> Autofahrern auch vorher noch ein schlechtes Gewissen einzureden,
> damit sie ohne Murren die ständigen
> Mineralölsteuer/Ökosteuer-Erhöhungen schlucken.
Mal frei gedacht, aber leider auch nicht mehr. Übrigens, wann wurde
die Mineralölsteuer zuletzt angehoben?
> Wenn es der Politik Ernst mit dem Umweltschutz wäre, würden sie die
> Entwicklung von Autos vorantreiben, die statt Benzin mit alternativen
> Energien fahren, oder nur noch 1-3 l /100 verbrauchen, ohne den
> Spritpreis im Gegenzug ständig zu erhöhen.
Es ist in unserem System nicht die Aufgabe der Politik, Technologie
zu entwickeln. Mit der Erhöhung der Benzinbesteuerung wird jedoch die
Entwicklung von alternativen Technologien indirekt begünstigt. Das
ist mE nicht sinnlos, sondern zeigt bereits Wirkung (siehe z.B.
Hybrid-Antrieb). Im übrigen sind die derzeitigen 1,16EUR (super) z.T.
auch auf die hohen Weltmarktpreise zurückzuführen.
Und wenn ich ehrlich bin, ist doch ganz offensichtlich Benzin immer
noch zu billig. Mitte der 70-er Jahre waren 90 PS "bullig" (Zitat
Werbeprospekt Renault 16 TX). Heute braucht Papa aber nicht mehr nur
eine Limousine, sondern einen VAN oder einen SUV. V6 sollte es sein,
wenn es dazu nicht ganz reicht, tut´s auch ein 120PS-Vierzylinder mit
AC. Autobahn-Tempolimit? Fehlanzeige, linke Spur bedeutet 200km/h.
Ökonomisches Autofahren in der Stadt? Nein, mit Bleifuß bis zur roten
Ampel und dann in die Eisen. Und dann wieder Vollgas bis 75km/h,
natürlich ist die nächste Ampel wieder rot.
Sorry - Benzin ist zu billig und die Steuereinnahmen sind noch immer
nur ein Bruchteil von dem, was der Strassenverkehr an Kosten
verursacht.
Gruß
rw