A.Schell schrieb am 17.12.2019 12:26:
Die Essenz von Propaganda
- Das Gute siegt, indem es das Böse tötet. Das ist OK: das Böse darf, besser muss man ohne nachzudenken töten
- Das Böse ist ein empathieloser Dämon, der alles verschlingt, wenn man ihn nicht bekämpft. Man muss kämpfen, auch wenn man das nicht will.
- Das Böse hat übermächtige Waffen. Diese Waffen müssen vernichtet werden, koste es, was es wolle.
- Benutzt das Böse seine Superwaffen, dann trifft es auch, und zwar vernichtend. Mit leichten Waffen ist das Böse eher ungeschickt. Die Helden bleiben daher zumeist am Leben. Stirbt ein guter Held, rechtfertigt das den Tod sehr, sehr vieler Böser.
- Das Gute hat gute Superkräfte. Das Böse hat auch Superkräfte, ist aber eben böse.
- Das Böse ist grausam, jähzornig und unberechenbar. Das Gute ist weise und daher am Ende überlegen.Das Ganze Epos beschreibt im Wesentlichen das Selbstverständnis des Wertewestens und liefert einen unbewussten Unterbau für den grassierenden Rüstungsschwachsinn. Tiefenindoktrination seit 1977 für mindestens zwei Generationen, nicht mehr weg zu bekommen.
Die Filme waren cool, die Wirkung allerdings verheerend.
Das fand ich auch schon immer sehr zweifelhaft, dass jeder Konflikt mit Gewalt gelöst wird. Auch in diesen lächerlichen Computeranimationen, die zeitlich zwischen Episode II und III spielen, wird immer schön mit den Lichtschwerten zerhackt. Wobei allerdings meistens nur gesichtslose Trooper oder Robotersoldaten gehackt werden. Immer schön dehumanisieren. (Und am Ende von Episode III wurden alle tapferen Jedi gehackt. Auch die Helden aus der öden Computeranimation. )
In der aktuellen Trilogie ist also ein Mädchen die neue Hoffnung. Mal ein ganz neuer Twist, blimey! Die alten weißen Männer haben ausgedient.
Hauptsache sie zieht sich nicht irgendwann aus. Bekanntermaßen sind Jediritter zölibatär. Nur Annakin nicht und was ist aus ihm geworden!? Merkste selber, ne.