Erstmal ist es völlig normal, dass pubertierende Jugendliche sich
langweilen und Depressionen haben, das ist über alle Kulturen und
Epochen gleich geblieben. Einerseits sind einem die Ziele der
Erwachsenen fremd, andererseits ist man noch nichts in einer
Gesellschaft, in der man etwas gelten will. Man spürt das
"Geworfensein in eine fremdartige Existenz" in diesem Alter am
stärksten. (Ich hatte diesen Heidegger, wofür ich nichts kann, im
Fach Heimatkunde)
Das ist nichts anderes als normal und sollte unter keinen Umständen
"behandelt" werden. Die einzige Möglichkeit, den Zustand zu
verbessern, sind starke Taten, mit denen man sich und andere
beeindrucken kann. So ist das von der Natur (hier bitte gewünschte
Schöpfungsgewalt einsetzen) gewollt.
Früher war es eben die Politik und die Musik, welche zu starken Taten
die Arena bildeten. Was irgendwie zusammen zu hängen scheint:
politisches Engagement scheint fast immer von guter Musik begleitet
zu sein. Die Vorfreude auf die bessere, gerechtere Ordnung beflügelt
offenbar die Phantasie. Jede Woche drei Klasse-Hits aus den USA und
England, das ist heute fast schon unvorstellbar.
Die Menschen dachten damals, wenn es möglich ist, zum Mond zu
fliegen, müsse es doch möglich sein, eine bessere Ordnung hinkriegen
als diesen drögen Kapitalismus. Das stimmt natürlich nicht, das Eine
hat mit dem Anderen nicht das Geringste zu tun, aber sie wollten es
damals halt so sehen und es war ein höcht produktiver Irrtum.
Neue Ordnungen kommen eben erst, wenn die alten versagt haben. Von
Versagen war damals keine Spur, heute dagegen um so mehr. Ein System,
das jeden Tag ärgere Ungerechtigkeiten produziert, nur überleben
kann, wenn es ständig die Saat der Zwietracht zwischen uns sät, uns
ständig und an jedem Platz zu überwachen droht, und vor allen, das
keinerlei Hinterfragung duldet, keinen Silberstreif am Horizont, das
animiert zum Musikmachen nicht. Seit Jahren warte ich auf etwas
Hörbares aus diesen Ländern, das mich animiert, wenigstens mit dem
großen Zeh den Takt mitzuklopfen. Vergeblich.
Die Frage ist, ob man sich diesem Diktat beugen soll. Das nämlich ist
ein Fehler. Sie täten gut daran, sich bei klasse Musik Gedanken über
die Politik der Zukunft zu machen. Oder umgekehrt. Man weiß ja nicht,
was von Beiden die Ursache des Anderen ist.
Gruß Artur
langweilen und Depressionen haben, das ist über alle Kulturen und
Epochen gleich geblieben. Einerseits sind einem die Ziele der
Erwachsenen fremd, andererseits ist man noch nichts in einer
Gesellschaft, in der man etwas gelten will. Man spürt das
"Geworfensein in eine fremdartige Existenz" in diesem Alter am
stärksten. (Ich hatte diesen Heidegger, wofür ich nichts kann, im
Fach Heimatkunde)
Das ist nichts anderes als normal und sollte unter keinen Umständen
"behandelt" werden. Die einzige Möglichkeit, den Zustand zu
verbessern, sind starke Taten, mit denen man sich und andere
beeindrucken kann. So ist das von der Natur (hier bitte gewünschte
Schöpfungsgewalt einsetzen) gewollt.
Früher war es eben die Politik und die Musik, welche zu starken Taten
die Arena bildeten. Was irgendwie zusammen zu hängen scheint:
politisches Engagement scheint fast immer von guter Musik begleitet
zu sein. Die Vorfreude auf die bessere, gerechtere Ordnung beflügelt
offenbar die Phantasie. Jede Woche drei Klasse-Hits aus den USA und
England, das ist heute fast schon unvorstellbar.
Die Menschen dachten damals, wenn es möglich ist, zum Mond zu
fliegen, müsse es doch möglich sein, eine bessere Ordnung hinkriegen
als diesen drögen Kapitalismus. Das stimmt natürlich nicht, das Eine
hat mit dem Anderen nicht das Geringste zu tun, aber sie wollten es
damals halt so sehen und es war ein höcht produktiver Irrtum.
Neue Ordnungen kommen eben erst, wenn die alten versagt haben. Von
Versagen war damals keine Spur, heute dagegen um so mehr. Ein System,
das jeden Tag ärgere Ungerechtigkeiten produziert, nur überleben
kann, wenn es ständig die Saat der Zwietracht zwischen uns sät, uns
ständig und an jedem Platz zu überwachen droht, und vor allen, das
keinerlei Hinterfragung duldet, keinen Silberstreif am Horizont, das
animiert zum Musikmachen nicht. Seit Jahren warte ich auf etwas
Hörbares aus diesen Ländern, das mich animiert, wenigstens mit dem
großen Zeh den Takt mitzuklopfen. Vergeblich.
Die Frage ist, ob man sich diesem Diktat beugen soll. Das nämlich ist
ein Fehler. Sie täten gut daran, sich bei klasse Musik Gedanken über
die Politik der Zukunft zu machen. Oder umgekehrt. Man weiß ja nicht,
was von Beiden die Ursache des Anderen ist.
Gruß Artur