Das Vorgehen der Ukraine und ihrer Unterstützer erinnert an verheerendes Suchtverhalten. Der Sieg der ukrainischen Landesverteidiger bei Bachmut sollte die große Befreiung bringen, das nötige Gefühl der ermutigenden Befriedigung. Jetzt herrscht der Kater am Morgen danach.
Wer solch schiefe Psychologisierung betreibt, der sollte zu journalistischen Standards lieber schweigen. die "krankhaften" Verteidiger von Bachmut reden schon lange nicht mehr von einem Sieg, sondern immer nur von einer "sehr schwierigen Lage", also höchstens einer Nochnicht-Niederlage. Das Argument für die zähe Verteidigung Bachmuts ist doch ganz simpel: selbst wenn ein Rückzug taktisch vielleicht klüger gewesen wäre und für den Moment Verluste vermieden hätte, wäre dann die nächste Stadt zerstört worden. So hat man die Kampfhandlungen 8 Monate lang auf einen Ort beschränkt.
Einerseits wird immer betont, wie überlegen die Russen doch sind, wenn sie Millionen von Granaten auf eine Stadt wie Bachmut herabregnen lassen. Und das sie das noch jahrelang tun könnten. Schuld an der Zerstörung ihres Landes sollen aber die "suchtkranken" Ukrainer sein, weil die so dreist sind sich trotzdem zu wehren. Vielleicht denke ich etwas schlicht, aber für mich ist derjenige der die Granaten verschießt für die Zerstörung verantwortlich, die er damit anrichtet und nicht derjenige, der sie abkriegt.
"Der Angreifer ist immer friedfertig" sagt Clausewitz. Denn er wäre natürlich sofort bereit den Kampf einzustellen, wenn der Verteidiger aufgibt. Trotzdem gibt es den Krieg nur, weil es Angreifer gibt. Eine Welt voller Verteidiger wäre eine friedliche Welt.