Ja, warum bleibt diese nur aus? Ist das vielleicht nicht nur dem Einzelfall hier geschuldet, sondern ein generelles strukturelles Problem der deutschen Medienlandschaft? Die Unfähigkeit zur Selbstkritik und überwiegende Kritikunfähigkeit?
Wann wurde denn das letzte Mal im großen Maßstab öffentlich Selbstkritik geübt? Nach Relotius? Oder wurde da nicht vielmehr auch schon kräftig relativiert und sich "bedeckt gehalten"? Oder denken wir doch an die letzten beiden größeren bekannt gewordenen Vorfälle im ÖRR, beim RBB Frau Schlesinger und dann dieses unschöne redaktionelle Gemauschel beim NDR in Kiel. Wo war denn da die große öffentliche Selbstkritik?
Klar, man betonte den Willen und Notwendigkeit zu Änderungen, aber Selbstkritik? Welche der deutschen Leitmedien stechen in diesem Punkt denn überhaupt noch hervor?