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32 Beiträge seit 22.06.2024

Shoppen wie die Milliardäre

Der vertikale Blick auf die Gesellschaft als Klassengesellschaft ist eingeübt. Die Titanic im gleichnamigen Film rammt in dem Moment den Eisberg, als Arm und Reich auf dem Rücksitz eines Luxusautos zusammenfinden. Arm stirbt zuletzt und Reich überlebt.

Der US-amerikanische Klassismus als Segregation hatte immer dieses Ziel: Die Verhinderung von sozialem Aufstieg durch Heirat. Elitenforscher zeigen, dass es schlicht unmöglich ist, Zugang zu den „vornehmen Kreisen“ zu erlangen. Da hilft auch keine Mitgliedschaft im edlen Golfclub.

Man kann nur schwer übersehen, dass dieses dynastische Prinzip auch in Europa besonders als ein Merkmal des Neo-Liberalismus Einzug gefunden hat und in rein parlamentarischen Demokratien seit Jahrhunderten das „Bürgertum“ sich bemüht, den Tribalismus des Adels zu kopieren.

Die Ursprünge dieser Ideologie liegen im römischen Recht und insbesondere im Begriff des Eigentums. Jedes römische Erbrecht hatte zu sichern, dass Eigentum sich nicht auflöst. Deshalb dürfen z.B. katholische Priester nicht heiraten. Auch die deutsche Sprache erinnert durch die „Fälle“ Dativ und Akkusativ an das römische Recht. Dativ bezeichnet die Situation des Gebens, also etwa eines Ehevertrags und Akkusativ bezeichniet die Situation der Anklage bei Vertragsbruch.

Vertikaler Aufstieg durch Bildung würde also - selbst bei einem idealen Bildungssystem - nur bedingt Klassismus verhindern, solange das Erbrecht - etwa in Deutschland - so ist wie es ist.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.07.2024 11:46).

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