Das Wort Meinung ist entsetzlich unscharf. Wenn Journalisten, wie vermutlich alle hunderttausenden die den Artikel, unter dem wir heute diskutieren, auch schon in ähnlicher Weise geschrieben haben, damit Deutungshypothese meinen, dann sollten sie vielleicht einfach das Wort Deutungshypothese verwenden. Aber dann wirds ja für macnhe Old-School-Journalisten mit ihrem Mahnen gegen die Vermischung von "Fakten und Meinung" schwierig, weil plötzlich anerkannt werden müsste, dass das Gefasel von "Fakt oder Meinung" total chaotisches Geschwurbel wird, sobald jemand schreibt: "Ich meine, dieser jemand hat jenes etwas gemacht", denn das ist eine empirische, und damit nur a posteriori erkennbare, nur kontingente "Tatsache(nbehauptung)", für deren Annahme man bessere oder schlechtere Gründe haben kann, aber sie wird niemals "notwendig wahr", weil sie empirisch ist, weil sie nur a posteriori erkannt werden kann. Beides sind Hypothesen. Auf der einen Seite die Tatsachenhypothesen und auf der anderen Seite die Deutungshypothesen. Und es sollte keinem wehtun, in einem Artikel beide Sorten von Hypothesen einzubauen. Textinterpretation lernt man in der Schule, auch in der Hauptschule in Bundesländern, in denen es noch eine Hauptschule gibt.
Aber euer Mahnen führt seit 20 jahren zuverlässig dazu, dass hier im Forum Leute rumrennen, die Tatsachenhypothesen einfach mal so hinstellen und als Untermauerung anführen, das sei halt ihre "Meinung" und jeder könne ja seine "Meinung" haben.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.07.2024 19:49).