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  • szul

mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2003

Re: Es ist journalistisch sogar geboten, dies so zu formulieren.

xj12 schrieb am 03.05.2023 20:13:

Sorry das ist Blödsinn - wenn ich nachweislich einen roten BMW habe - dann muss es heissen: ein roter BMW und nicht ein BMW der rot sein soll. Denn die Farbe ist ein Fakt - genauso ein Fakt wie das Schiff ein U-Boot hat - soll ich dir Bilder zeigen?

Vom Schiff an der relevanten Position?
Ich dachte die wären geheim...
Vielleicht war das U-Boot ja gerade zur Wartung.
Weder du noch der Autor waren vor Ort.

Deswegen,
wenn sich ein Journalist auf Informationen aus einer Quelle bezieht
und nicht auf selbst Erlebtes/Verifiziertes,
dann hat dies im Konjunktiv 1 zu erfolgen,
und nicht im Indikativ.

Ich bin ja bei dir, dass das "soll" nicht ganz richtig ist,
aber der Indikativ wäre definitiv falsch.

Also weder "xj12 sagte, dass er einen roten BMW haben soll",
noch "xj12 sagte, dass er einen roten BMW hat",
sondern "xj12 sagte, dass er einen roten BMW habe".
So ist das nun mal im Deutschen mit der indirekten Rede.

Wie schon gesagt - siehe hier:
https://www.telepolis.de/features/Wie-der-ARD-Faktenfinder-Realitaet-im-Nachrichtentext-bewertet-7528497.html

Oder falls du es lieber mit einem Augenzwinkern magst:
https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-der-traurige-konjunktiv-a-329309.html

Die Beherrschung des Konjunktivs ist daher eine wesentliche Voraussetzung für eine Laufbahn im Journalismus. Oder - konjunktivisch ausgedrückt - sie sollte es sein.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.05.2023 20:28).

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