Immerhin ist der Beitrag deutlich als Kommentar gekennzeichnet, daher bin ich zwar anderer Ansicht, kann das aber auch nicht verurteilen. Es ist eben eine Sichtweise auf RT Deutsch, und wie ich empfinde eine sehr suggestive Sichtweise.
Mich würde nur mal interessieren, was für "Hintergrundinformationen" denn die Friedrich-Naumann-Stiftung, die Hochschule Magdeburg Stendal, oder die Bundeszentrale für politische Bildung angeblich haben?
Wenn RT Deutsch so ein Propagandainstrument ist, sollte das doch direkt anhand deren Beiträgen belegbar sein. Wozu braucht man da noch "Hintergrundinformationen"? Gefunden habe ich, bei zugegeben nur kurzer Suche, nichts besonderes.
Mein zweiter Punkt ist, dass ich im vorletzten Absatz echt lachen musste:
Dass auch die beste Qualitätskontrolle einen Relotius nicht unbedingt verhindern kann. Dass auch Journalisten schlechte Tage haben, mal schlampig oder nachlässig arbeiten, Fakten übersehen oder falsch einordnen, kurz: Dass sie Fehler machen wie jeder andere Mensch in jeder anderen Branche auch.
Das suggeriert so ein "Hoppla! Na sowas, ich hab die Geschichte aus versehen erfunden! Sorry, da ist mir aber die Feder ausgerutscht. Aber hey, Leute, ich bin auch nur ein Mensch, ne?"
Tjahaha, na sowas, Relli, altes Haus, dann sprich mal drei Vaterunser und wir sagen Schwamm drüber!
Mal im Ernst: Das bei diesem Skandal verspielte Vertrauen, oder was davon überhaupt noch übrig war, hat der SPIEGEL hier nicht nur kurzfristig verspielt. Daran werden sich die Leser lange erinnern, und das betrifft sicher nicht nur den SPIEGEL.
An dem armseligen Bild der Medien hat dieser Kommentar nichts geändert und Argumente, warum ich RT Deutsch nicht lesen sollte, oder belastbare Nachweise von Propaganda finde ich ebenso wenig. Fazit: Netter Versuch.
Gruß
codive