RT ist nur so mächtig, wie unsere ÖR es zulassen!

Gerrit, Gerrit, Gerrit …

Erst tunkt er den Pinsel in negative Farbe (Erdogan), um dann dieses negative Gefühl auf RT rüberzupinseln = eine klassische Manipulationstechnik …

Und dann:

Der Vorstoß des DJV ist in dieser Hinsicht - völlig unabhängig von der in erster Linie juristisch zu klärenden Frage um die Rundfunklizenz - erstmal ein Debattenbeitrag, der als solcher seine Berechtigung hat.

NEIN! Es ist ein Debattenverhinderungsbeitrag, wenn ich vorschlage, die Gegenstimme der Debatte abzuklemmen!!!

Klassisch für gerritige Argumentation auch dies:

In der Selbstbeschreibung von RT heißt es: "Unser Ziel ist es, eine Gegenöffentlichkeit herzustellen sowie Medienmanipulationen aufzuzeigen. […] Unser Leitbild lautet: "Wir zeigen den fehlenden Teil zum Gesamtbild". […]
Das schlägt suggestiv in die "Lügenpresse"-Kerbe und will das Bild vermitteln, deutsche Medien (seien es nun private oder öffentlich-rechtliche Medien) würden bewusst verschweigen, wegschneiden, manipulieren. Mal ganz davon abgesehen, dass es längst nichts Mainstreamigeres mehr gibt als "gegen den Mainstream" zu sein, bedient sich diese Selbstbeschreibung eines Narrativs, auf das man an jeder Ecke auch in rechten Blogs und in dem Empörungsblasen der Sozialen Medien stößt.

Hier gibt's keinerlei sachliche Argumentation, ob das mit der Lücke nun stimmt - sondern wieder bloß emotionales Geblöke: "öhhhh, RT sagt das, was die Nazis in ihren braunen Ecken des Internets auch sagen = also muss es ja falsch sein!"

Das Lustige ist - dass unser Herr Gerrit (etwas weiter unten) GENAU DAS selbst bestätigt, dass es diese Lücken und Weglassungen, die das ganze Gesamtbild verzerren, bei einer 'Vielzahl' unserer Medien gab:

Selbstredend ist es höchst befremdlich, wenn eine Vielzahl großer und an sich höchst seriöser Medien Bush in den Nachrufen als großen Staatsmann zeichnet und die problematischen Aspekte seiner Politik, deren Nachwehen wir zum Teil bis heute spüren, nahezu gänzlich ausspart. Mit seriöser und ausgewogener Berichterstattung hat das tatsächlich herzlich wenig zu tun

Also war diese Frage von Herrn Kompa im Interview doch sehr passend und feinsinnig gestellt - weil man sich jetzt nur noch fragen muss: tun sie das oft? tun sie das bewusst?
GENAU die Frage, um die es geht, anhand eines griffigen aktuellen Beispiels gestellt = das ist gute Interviewkunst. - Das kann oder will Monsieur Gerrit aber nicht einsehen…

Und genau um diese Lücke geht es nämlich!

Ich frag mich ja auch, warum ein Sender, der Russland Today heißt, uns gar nicht hauptsächlich was aus Russland zeigt (z.B. Trachtentänze am Baikalsee oder so), sondern viel über dunkle Stellen unseres Westens … und mir ist auch klar, dass RT natürlich eine Agenda vom Kreml hat - in diese dunklen Flecken von uns reinzubohren und Zweifel zu säen und so ===> aaaaaber, diese Macht hat es eben nur, weil unsere Medien (besonders die ÖR) DIESE LÜCKEN OFFENLASSEN - in diese Lücken stösst RT halt hinein, und seine Macht wär gar nicht so groß, wenn unsere ÖR über alles (auch Kritisches und Problematisches) in unserm Lande offen berichten würden. Aber die Strategie unserer ÖR war halt weithin "wenn wir das nicht berichten - dann gibt's das auch nicht" … und diese Strategie wird halt durch RT verunmöglicht, darüber ärgern sie sich.

Die Macht von RT ist nur so groß wie die Lücke, die unsere ÖR lassen.
(= tja, sie haben es sich selbst zuzuschreiben)