Wer immer für oder gegen eine Sache argumentiert, insbesondere als dafür bezahlter Öffentlichkeitsarbeiter, wird geneigt sein auszulassen, was nicht in die eigene Erzählung passt. Dabei kann dann schon mal die Wahrheit unter die Räder kommen, auch ohne die Intention, absichtlich Unwahres zu sagen.
Wenn wir kommunizieren und es ist nicht nur Blabla, dann wollen wir die anderen an unserer Sicht der Welt teilhaben lassen. Wir sind erfreut, wenn sie unsere Sicht dann teilen. Also bringen wir alles, was für unsere Sicht spricht und lassen das andere weg.
Kein "Verkäufer" listet die Nachteile seines "Produktes" auf.
Ich gehe davon aus, dass alle das so machen und erwarte von keinem, auch von Journalisten nicht, dass sie alles beleuchten. (Früher, in meiner idealistischen Phase, habe ich das anders gesehen.)
Wo bleibt dann die Wahrheit? Wahrheit ist das, worauf wir uns alle geeinigt haben, wenn wir keine guten Gegenargument mehr haben. Da diese Einigung häufig (meistens?) nicht gelingt, müssen wir in dem Fall auf den Wahrheitsanspruch verzichten.