Guckstu schrieb am 20.10.2024 15:24:
Re: Schwarz-Weiß-Malerei und Falschbehauptungen
NosGoth schrieb am 20.10.2024 11:58:
Basierend auf den Ausführungen in den Artikel und auf persönlichen Wahrnehmung, habe ich das Gefühl: Existenz des eigenständigen Denkens und kritischen Hinterfragens ist nicht mehr gewünscht. Die Exklusivrechte für die Deutungshoheit sind von ÖR/MSM/Regierung gepachtet. Alles was nicht komform ist, obwohl plausibel und logisch, wird grundlos abgewiesen. Hätte ich die gleiche Methodik im Studium angewand, wäre ich längst draussen gewesen.
Und du glaubst ernsthaft, die Medien außerhalb des Mainstream wären nicht mindestens genauso auf Deutungshoheit aus?
Wenn ein Netschajew davon faselt, dass bei Istanbul noch ein Friedensabkommen möglich gewesen sei?
Wenn eine Wagenknecht Friedensverhandlungen fordert und momentan lässt die russische Seite nur Kapitulationsverhandlungen zu? (Reden sollte man trotzdem, und sei es nur, dass man mitkriegt, wo sich die Positionen zu bewegen beginnen. Aber das sind keine Friedensverhandlungen.)
Wenn ein Höcke von "Remigration" schwafelt?
Wenn ideologisierte Linke alles Übel auf der Welt dem Kapitalismus zuweisen, als wären Fremdenfeindlichkeit und Hass nicht ebenfalls verantwortlich?
Wenn Söder rumsödert?Und alle, alle, alle regen sich schrecklich über die von den MSM eingenommene Deutungshoheit auf - in Wirklichkeit hätten sie gern selbst die Deutungshoheit für ihre ganz eigene Sicht der Dinge.
Nein, darüber regen sich nicht alle auf! Es gibt aber offensichtlich sehr wohl diverse Menschen, die verunsichert werden und fast schon panisch reagieren, wenn es nur so aussieht als wenn sie ihre "Deutungshoheit" verlieren. Es gilt leider allgemein, dass die Fallhöhe gerade bei einem "Alleinstellungsanspruch" sehr hoch ist und dann wird jede Form von noch so kleinem Pluralismus als schlimmsten Angriff gesehen und natürlich direkt auf jene projektiert, die es auch nur wagen so etwas anzudeuten. Ganz deutlich wird so ein Verhalten leider gerade dann, wenn solche Leute dabei sind ihren Allmachtanspruch zu verlieren, d.h. die Machtposition erodiert (aus welchen Gründen auch immer, wobei es oft genug interne Gründe sind, die natürlich solche Leute erst recht nicht akzeptieren können, denn es müssen die anderen die Schuldigen sein). Die Gefahr dabei ist -- gerade im politischen Bereich, aber auch im familiären etc. -- , dass in ihrer Angst vor dem Machtverlust zu Methoden gegriffen wird, die nicht nur selbstzerstörerisch sind, sondern dabei auch andere mit in den Abgrund gezogen werden sollen, denn wenn man selbst "verliert", dann muss sozusagen die gesamte eigene Welt mit untergehen.