mecce schrieb am 10.11.2023 10:55:
Bei "palästinensischer Präsident" bezieht sich das Adjektiv auf den Präsidenten und beschreibt seine Eigenschaft als Palästinenser und nicht den Gegenstand dessen, für das er als Präsident fungiert.
Nur wenn man, so wie Deutschland,
die Existenz des Staates Palästina nicht anerkennt.
(Die Existenz der Volksgruppe lässt sich schwer leugnen.)
Denn in Bezug auf führende Politiker
beschreibt das adjektiv eben doch,
wofür dieser zuständig sind.
Denn der "bayrische Ministerpräsident" z.B.
hat die deutsche Nationalität,
gehört aber zur fränkischen "Volksgruppe".
Aber er ist in seiner Funktion eben für Bayern zuständig.
Oder woran denkst du,
wenn du vom "deutschen Präsident Neuendorf" hörst?
An den "Päsidenten von Deutschland",
oder "einen Präsidenten" der die deutsche Nationalität hat?
Nein, man spricht vom "DFB-Präsidenten",
und das mit gutem Grund.
Es geht doch um die Zuständigkeit,
nicht um die Farbe des Ausweises.
Und wenn man Palästina nicht als Staat anerkennt,
dann versucht man wohl zu betonen,
dass die Zuständigkeit bei bestimmten Leuten liegt,
und nicht bei einem Staat.
Fun Fact:
Mahmoud Abbas kann von der Ethnie oder Volkszugehörigkeit her
übrigens ebenso als jüdisch wie als palästinensisch gesehen werden.
1837 wurde das jüdische Safed von einem schweren Erdbeben erschüttert,
woraufhin viele der Einwohner flohen, einige jedoch blieben.
Die Muslime zwangen die verbliebenen Juden, zum Islam überzutreten.
Die Vorfahren von Mahmoud Abbas Vater gehörten zu denjenigen,
die trotz eines rabbinischen Erbes konvertierten...