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  • Ammerländer

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2021

Meinungsbildung

Es gibt keine objektiven Nachrichten, denn allein die Auswahl, was berichtet wird, ist bereits eine Wertung. Der Journalist (oder jemand für ihn) entscheidet, was eine Nachricht ist und was nicht.
Journalisten sehen sich nicht als Faktenlieferant für die Meinungsbildung der Leser. (Das wäre den meisten auch viel zu langweilig.)
Journalisten wollen die Meinung der Leser bilden. Die FR machte sogar mal Reklame damit, der größte Meinungsbildner in Frankfurt zu sein.
Vermutlich war das immer schon so, solange es Zeitungen gibt.
Was sich vielleicht geändert hat, ist, dass die Zeitungen heute mehr von den Lesern abhängig sind, weil das Anzeigengeschäft an das Internet verloren wurde.
Daher schreiben die meisten Zeitungen das, was das Weltbild ihrer Leser bestätigt. Der Leser bekommt bei der Frühstückslektüre bestätigt, dass sein Weltbild das richtige ist und er zu den Guten gehört.
Falls mal jemand etwas anderes schreibt, kommen böse Leserbriefe ("Das will ich in meiner Zeitung nicht lesen!") und es wird mit Abonnementskündigung gedroht.
Um sich eine eigene Meinung zu bilden, reicht die Lektüre der Überschriften in der Regel aus. Die Fakten dazu muss man sich schon selber besorgen.

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