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  • erregt Repeater

96 Beiträge seit 26.11.2018

Ablenkung und andere Sorgen

Ich war gerade im Urlaub am Atlantikwall und der Lindemannlinie und habe mal wieder gelernt, wie wahnsinnig kompliziert Krieg eigentlich ist. Mal abgesehen von der Problematik der Massenpsychologie, derer sich die Leitmedien und die staatliche Propaganda logischerweise bedienen, sind vorallem die wirtschaftlich agierenden Player ein wesentlicher Faktor. Rheinmetall z.B. ist so ein Player, den ich hochinteressant finde. Darüber kann man nur eben nichts in Leitmedien lesen.

Ein weitere wichtige Frage ist natürlich auch immer: Was hat das mit mir zu tun? Ich denke, wie die meisten hier, habe ich eigene Verpflichtungen und Probleme, um die ich mich täglich kümmern muss, da diese sich nicht von alleine erledigen. Um meine Effizienz und psychische Gesundheit einigermaßen zu erhalten, kann ich mich nicht emotional zu sehr aufreiben und muss daher selektiv mit meinem Nachrichtenkonsum umgehen. Der wichtigste Parameter meiner Konsumauswahl ist daher: Was hat das mit mir zu tun?

Ich informiere mich durchaus über den Krieg, aber Leitmedien eignen sich dazu nicht. Die für mich wichtigen Fragen werden hier nicht behandelt. Leitmedien "informieren" über den Russland-Ukraine-Krieg und auch anderen Kriegen eher wie bei einem Fußballspiel: Wen wollen wir als "Gewinner" sehen? Dafür müssen die Fans nur laut genug brüllen und entsprechendes Merchandise kaufen, um die Mannschaft zu unterstützen. Diese Emotionalisierung wird von vielen Nachrichtenkonsumenten gerne angenommen, reißt sie einen doch aus seinem oft kafkaesken Arbeits- und Familienalltag und gibt ihm "wichtigeres" zu denken oder sogar überhaupt etwas zu fühlen. Einen "Feind" zu haben, der besiegt werden muss, ist eine willkommene Ablenkung von den eigenen, lokalen Problemen, die oft hochkomplex sind und vor denen man leider oft machtlos dasteht.

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