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  • Leser2015

476 Beiträge seit 19.11.2015

Re: Die SZ ist kein Medium im klassischen Sinn –, sondern ein Leitmedium!

DrYueh schrieb am 08.02.2024 09:04:

Sondern ein Propagandablatt. Jedes mal wenn ich mal wieder ein Exemplar in den Händen halte schüttle ich mit dem Kopf. IdR ahnungslos bis hin zur kompletten Verweigerung der Realität, dafür ganz viel Haltung.

Was die Glaubwürdigkeit für den Journalismus betrifft gilt zu unterscheiden. Diejenigen, die bereits gemerkt haben, dass diese Presse (SZ, Spiegel, Zeit, leider mittlerweile auch die FAZ und andere) mehr Wahrheitsverdrehung als anderes betreibt, werden sich eher nicht wundern. Aber es steht zu hoffen, dass die eher Naiven (sprich ein Gutteil der Kosumenten dieser Elaborate) vielleicht einmal darüber nachdenken.

Meiner Erfahrung nach ist es so, dass je moralischer sich jemand gibt, desto mehr Dreck hat er am Stecken. Diese Art Leute will für sich selber nicht die Massstäbe anlegen, die man selber ständig fordert. Dazu das Verhalten der SZ. Q.E.D.

Aus meiner Sicht ein Irrtum, denn es gab vermutlich noch nie das typische Medium an sich, sondern zu allen Zeiten Leitmedien und kleinere, alternative, die sich zumindest so lange um eine objektivere Berichterstattung bemühten, bis sie selbst in den erlauchten Kreis der öffentlich zitierfähigen und so zur medialen Autorität aufgestiegen waren oder irgendwann aufgaben.

In meinem Bekanntenkreis werden die genannten Medien gelegentlich gern gelesen, ich selbst empfehle sie ausdrücklich, hatte sogar jahrelang ein ZEIT-Abo, aber nicht, um über die Realität informiert zu werden, sondern um mich besser zu fühlen und bei wichtigen Terminen kluge Sätze absondern zu können, die mich dann im Idealfall privat wie beruflich weiterbringen sollten, denn ich möchte natürlich auch dazugehören zum Kreis der wirklich Maßgeblichen.

Leitmedien geht es kaum um Realitätsvermittlung; man begreift sich als Haltungsgemeinschaft mit Lehrbefugnis und Missionsauftrag – bestenfalls im Interesse des gesellschaftlichen Erfolgs der Rezipierenden –, also in der sozialen Funktion, die einst als erstem Stand dem Klerus zukam.

Flankiert wird dies regierungsseitig vom zweiten Stand durch komplexe Überlegungen zur Gefahrenabwehr in apokalyptischen Krisenzeiten, also zu unser aller Schutz, indem neue Dogmen postuliert werden, etwa zur begrifflichen Unterscheidung bei Falschnachrichten nach Fahrfässigkeit versus Vorsatz, womöglich in seiner stärksten Form, der zutiefst unmoralischen Absicht, arglos Rezipierenden mediale Zuversicht in Liebe und Treue sowie das Urvertrauen in unsere Herrschaftsform zu rauben (https://www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/umgang-mit-desinformation/was-ist-desinformation-1875148).

Eine Fehlinformation werde nur fahrlässig ohne Täuschungsabsicht vermittelt, was selbst einem strukturell untadeligen Leitmedium einmal versehentlich unterlaufen kann –, während jeder Desinformation eine gezielte Täuschungsabsicht zugrunde liege, womit bei allen anderen Quellen prinzipiell zu rechnen ist, denn andernfalls handelte es sich doch bereits um Autoritäten. So oder so ähnlich denken die oberen Stände, und dies sollte insbesondere der dritte Stand beim Konsum alternativer Angebote im Internet berücksichtigen.

Interessant wäre tatsächlich einmal ein medientheoretischer Artikel zu dieser relativ neuen Unterscheidung zwischen Desinformation und Fehlinformation – Telepolis bot letztes Jahr nur einen eher philosophisch gehaltenen von Sebastian Köhler (https://www.heise.de/-9241076) –, zum Beispiel im Hinblick auf die leitmediale Begleitung der politisch motivierten Impfkampagne zur Covidpandemiezeit.

Als Desinformationkampagne zu werten, wäre wohl die menschenverachtende Stigmatisierung aller Ungeimpften als angeblich zutiefst unmoralische, unsoziale und in fast schon mörderischer Absicht pandemieantreibende verschwörerische Personengruppe, flankiert durch viele wider besseren Wissens unwissenschaftliche Versprechungen akademisch hochdekorierter Fachleute zur Impfwirkung, um in offensichtlicher Täuschungsabsicht über diese in mehrfacher Hinsicht sehr gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung die Impfquote in Deutschland anzuheben. Anders sieht es sicherlich mit teils überzogenen Hoffnungen in die Hygienemaßnahmen aus, die noch in die Fahrlässigkeitskategorie Fehlinformation fallen sollten.

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