Die Argumentation auf Faktenebene ist zwar vorbildlich, aber in diesem Fall nutzlos. Längst steckt der Westen wieder im Kalten Krieg. Russland und China sind die Feinde. Da geht es darum, möglichst täglich Gründe fürs Bashing zu finden. Und wenn keine zur Hand sind, hilft man eben nach.
Davor schützen kann man sich nur, wenn man bei Meldungen die diese beiden und weitere, zur unbotmässigen Achse gezählten Staaten betreffen, mehr oder weniger auf Durchzug schaltet. Meistens handelt es sich sowieso nur um gehypte Nichtigkeiten.
Allgemein ist das Medienniveau weiter gesunken. Sauber recherchierte Beiträge finden sich in den sogenannt seriösen Medien zum Teil zwar noch, aber sie werden seltener. Der Druck auf die Macher und Macherinnen schneller mehr zu liefern senkt das Niveau stetig. Und dazu kommt bei gewissen Themen dann noch die uneingestandene Tendenz. Und um nicht zu viel Kritik abzubekommen, hat man die Kommentarfunktion vielenorts massiv ausgedünnt oder gleich abgeschafft.
Wirklich arg wird es, wenn wie beim ZDF, als öffentlich-rechtlicher Sender eigentlich zu Neutralität verpflichtet, offensichtlich bis penetrant ein knubbliger Wahlverlierer hochgeredet wird.
RT muss sich eben eine andere Plattform suchen. Auch wenn Youtube in Russland ganz gesperrt werden sollte, wird sich Googles Verhalten nicht ändern. Dafür wird zu viel Druck ausgeübt. Auch wenn die Reichweite anfangs niedrig sein wird, kann man sie mit guter Arbeit sukzessive wieder steigern. Immerhin gibts heute diese Möglichkeit. Während des ersten Kalten Krieges war es völlig unmöglich, einigermassen umstandslos a die russische Ansicht zu gelangen.