Danke an Herrn Streeck für diese sehr gute Darstellung. Am besten finde ich das Schlusswort, dass nicht der Mensch, sondern der Virus der Feind ist.
Dem schließe ich mich mit der Behauptung an, dass bei der Covid-Pandemie bereits sehr früh moralische Aspekte in die Debatte gekommen sind, die dort eigentlich nichts verloren haben. Es kulminierte ja in den Erzählungen, die man kleinen Kindern einimpfte, dass sie durch einen Besuch Oma und Opa umbringen könne. Es ist verkehrt, moralisch zu gewichten, wenn Viren von Mensch zu Mensch springen. Wenn ich jemanden besuche, und da liegt auf der Couch die kränkelnde Freundin daneben und hustet, dann tut sie das ja nicht böswillig, um mich zu infizieren.
Bei Covid wurde sehr wohl eine Moral bezogen auf richtiges und falsches Verhalten durch die ganze Bevölkerung getragen, und Presse und Exekutive haben sich nicht zurückgehalten, wenn es darum ging, die Schuldenböcke zu brandmarken.
Insofern sollte die Presse, die damals gegen Ungeimpfte gehetzt hat bzw. untätig zusah, jetzt mal schön den Ball flach halten. Gerade der Spiegel hatte mit Sascha Lobo einen hervorragenden Hetzer unter den Kommentarschreibern.
Herr Streeck traut sich, den Finger in die Wunde zu legen und dafür seinen Ruf zu riskieren. Meine Bewunderung dafür hat er!