Wenn man etwas Hintergrundwissen hat, kann man das durchaus differenzierter handhaben. Sofern die ältere Person ohnehin noch ein reges soziales Leben pflegt, wird sie mit "umlaufenden Sachen" so oder so in Kontakt kommen. Darum gibt es ja jedes Jahr Grippe-Impfungen für Ältere. Und sie wird alte Immunisierungen hoffentlich ausreichend auffrischen. Wenn also die ältere Person x Kinder mit Masern, Windpocken und Röteln gepflegt hat, dann ist sie aller Wahrscheinlichkeit nach weiter immun. Sie wird sich an Kindern mit diesen Krankheiten nicht anstecken, nur ihren Immunstatus wieder stärken.
Es ist in gewisser Weise viel gefährlicher, ältere Personen zu sehr abzuschirmen. Das Immunsystem ist auf ein Leben in Gemeinschaft abgestimmt. Kontakte geben Unterstützung darin, es auf Trab zu halten.
Es gibt natürlich Grenzen. Bei Personen mit Problemen des Immunsystems (AIDS) oder immunsupprimierender Therapie (Organempfänger) sowie allemein bereits geschwächten Personen muß man strikt daruf achten, sie zu schützen.
Aber grundsätzlich für ihr Alter gesunde, vielleicht sogar fitte Personen profitieren (sofern sie die Besuche schön finden) mehr davon, als daß es sie in Gefahr brächte. Die soziale Isolation kann da mehr Schaden anrichten, als jede Infektion es könnte.