Gerade bei Umfragen zu als "rechts" empfundenen und mit Repression belegten Themen ist die offen geäußerte Zustimmung wesentlich geringer als die tatsächliche Meinung. Genauso wie bei Umfrageergebnissen für rechte Parteien. Der Vorwurf einer propagandistischen Lügenpresse ist zwar keineswegs spezifisch rechts; aber die betreffenden Medien haben ihn im Zuge der Pegida-Proteste dazu erklärt, um ihn wirksam zu tabuisieren.
In den letzten Wochen und Monaten ist gefühlt die Repression des medialen und politischen Mainstreams wieder stärker geworden. Vorher, speziell nach den Übergriffen von Köln in der Silvesternacht 2015/16 war der Vorwurf einer nach ideologischen Vorgaben "berichtenden" Presse rational kaum von der Hand zu weisen, so dass es dieses Establishment kalt erwischte. Manche verhielten sich danach wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen; SPON z.B. machte einige Wochen aus jedem Flüchtling, der irgendwo in ein Schwimmbecken pisste, eine Schlagzeile.
Brexit und Trump waren für dieses Establishment ein ähnlicher Schock wie über ein Vierteljahrhundert vorher die deutsche Wiedervereinigung, die dort auch vielfach für unrealistisch gehalten oder abgelehnt wurde.
Jetzt ist der erste Schock vorbei, und wie nach der Wiedervereinigung schlägt das Imperium zurück. Zensur gegen vorgebliche "Hate Speech" und "Fake News", autonome Schlägertruppen als "zivilcouragierte" Hilfspolizei und zu Spitzel- und Unterdrückungsorganisationen umfunktionierte Gewerkschaften. Die Light-Version der Niederschlagung einer Rebellion. Und deswegen halten auch die Befragten die Klappe, wenn sie die Konformitätsanforderungen verinnerlicht haben und, wohl nicht ganz unrealistisch, bei nicht genehmen Antworten Repression befürchten müssen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.04.2017 23:01).