Ansicht umschalten
Avatar von Subzero
  • Subzero

mehr als 1000 Beiträge seit 06.06.2000

Re: "In Deutschland werden die Beipackzettel gedruckt"

ondori schrieb am 12.01.2023 23:19:

ondori schrieb am 12.01.2023 15:38:

Abgesehen davon, werden viel zu viele Pillen in eine Verpackung gepreßt. Vermutlich wird die Hälfte aller Pillen niemals geschluckt. Der Rest landet im Klo, und dann müssen die Abwässer noch aufwendiger geklärt werden - und nicht nur die Kranken zahlen dann mehr!

Die Anzahl der Pillen pro Packung ist eigentlich nicht das Problem, die stofflichen Kosten (also die reinen Herstellungskosten des Medikaments) sind meist vernachlässigbar. Nach irgendwo gehörten Zahlen dürften beispielsweise die Herstellungskosten des Wirkstoffes bei Viagra ungefähr bei 20-40 Cent/Pille liegen. Bei Abgabepreisen von knapp 20 Talern/Pille.

Leuchtet ein. Solange die Rohstoffe nicht extrem knapp und somit teuer werden, fallen die Koste nicht ins Gewicht.
Wer blaue Pilen will, greift halt tief in die Tasche...

Die Herstellungskosten fallen bei chemischen (oder grundsätzlich: großtechnisch herstellbaren Präparaten wie durch gentechnisch veränderte Mikroorganismen hergestelltes Insulin) Präparaten grundsätzlich kaum ins Gewicht. Und das ist nicht nur bei blauen Pillen so (die habe ich explizit genannt, weil ich da mal einen Preis pro Kilo für den Reinwirkstoff erfahren habe und der Verkaufspreis der Pillen leicht im Internet recherchierbar ist).

Sehr viel Kohle geht in Distribution, Marketing (ja, das ist nötig)

Neue, einzigartige Medikamente sollten sich doch wie geschnitten Brot verkaufen, oder?

Solange der niedergalessane Arzt vor Ort nicht weiß, daß es ein neues Medikament gibt, was jetzt superduper wirkt... Der liest zwar Fachzeitschriften, aber die auch nur quer: "Ein neues Mittel gegen die Heckenrose? Schön, gut daß ich davon gehört hab." Aber sich über die entsprechende Indikation bzw Vor/Nachteile zu bestehenden Medis zu informieren fehlt ihm einfach die Zeit.
Ich kann eine bahnbrechende Erfindung machen und produzieren. Solange ich die aber nicht in entsprechenden Kreisen entsprechend annonciere werde ich das Produkt aber eben nicht verkaufen. Weil eben keiner weiß, daß es das Produkt überhaupt gibt.

, Qualitätssicherung und in Versicherungen (man versichert sich als Hersteller gegen Nebenwirkungen), vom Reinholen der Entwicklungskosten (mittlere dreistellige Millionenbeträge) nicht zu reden.

Leuchtet ein, aber die Firmen, bei den die Versicherungen selten tätig werden müssen, werden sicherlich niedrigere Prämien zahlen.

Nun, es gibt keine 100% sicheren Arzneimittel. Und QS: die kann relativ einfach sein (bei einfachen, leicht beherrschbaren Prozessen), die kann aber auch sehr aufwendig sein. Und man muß eben auch dauerhaft nachweisen daß man prüft, damit die Zulassung dieses speziellen Präparats erhalten bleibt.

Man kalkuliert da als Hersteller eher nicht mit der Anzahl der Pillen pro Packung, sondern mit dem Preis pro Behandlung. Da gabs ja mal den herbeigeschriebenen Skandal mit Hepa-C-Medikamenten...

Aha - na, das ist nicht meine Welt, aber Du scheinst in der ja tätig zu sein...

Die Sau mit dem kreuzteurem Hepa-C-Mittel hatten sie damals auch bei tp durchs Dorf getrieben und ich hab einfach mal gerechnet.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten