Das größte Problem des deutschen Gesundheitswesens ist die unglaubliche Ineffizienz.
Bestes Beispiel ist die halbe Milliarde Euro, die die Bundesregierung Mitte 2020 an die Krankenhäuser bezahlt hat für die Einrichtung von 10000 Covid-Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit. Das Geld ist weg, einsatzbereite Betten gab es nie. Ob das nun am Pflegekräftemangel lag, an ungenauen Definitionen von "Intensivbetten" oder an kreativen Zählweisen. Fakt ist, dass eine Menge Geld verschwendet wurde, ohne das dringend notwendige Behandlungmöglichkeiten geschaffen wurden. Noch schlimmer: Offenbar gab es bislang keinerlei Konsequenzen für die Verantwortlichen, auch keine Untersuchungsausschüsse. Man hat sich dran gewöhnt, dass im Gesundheitssystem Milliardensummen versickern.
Nächstes Beispiel: In Deutschland gibt es pro Einwohner mehr Intensivbetten als in jedem anderen Land der Erde, drei mal so viele wie in Italien, zehn mal so viele wie in Irland. Gesünder sind wir Deutschen deswegen nicht. Im Gegenteil: Es gab vor einer Weile mehrere Interviews von Helios-Chefs. Die betreiben Krankenhäuser in Spanien und in Deutschland. In Deutschland werden doppelt so viele Coronapatienten intensiv behandelt wie in Spanien. Die Überlebensraten sind vergleichbar, in Spanien minimal höher. Der Unterschied ist wohl, dass in Deutschland erst mal intensiv versorgt wird bis bewiesen ist, dass eine (lukrative) Intensivbehandlung nicht nötig ist. In andern Ländern findet eine Intensivbehandlung erst statt, wenn Komplikationen auftreten.
Bemerkenswert ist, dass keiner die omnipräsenten "Intensivexperten" von Divi oder von unterschiedlichen Kliniken die beiden Themen - Geldverschwendung und Ineffizienz - anspricht. Und das kein Journalist, kein Politiker, nachfragt, welche Möglichkeiten wir haben, effizienter zu arbeiten.
Stattdessen stehen dauernd Intensivlobbyisten vor der Kamera und fodern Grundrechtseinschränkungen.
Was wollen sie damit retten? Menschenleben oder ihre Pfründe?
Denn die schnellste Möglichkeit, Intensivstationen zu entlasten und mehr Pflegekräfte pro Patient zu haben wäre, unsere Intensivquote an die spanische an zu passen. Da hätten wir über Nacht die Kapazität verdoppelt.
Wenn wir dann noch die halbe Millarde Subventionen zurückholen, die die Kliniken ohne Gegenleistung kassiert haben. wäre auch Geld in der Kasse für einen ordentlichen Bonus für alle Intensivpflegekräfte. Ganz ohne Mehrkosten für den Steuerzahler.