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  • Systemverwalter

mehr als 1000 Beiträge seit 20.09.2006

Re: Ja, leider muss man sich heute selbst medizinisch bilden

Wie es genau zu den skandalösen Fehlleistungen kam, ist noch nicht ganz aufgeklärt, aber dieser Fehlgriff von intrigantem neuen Hausarzt spielte die Schlüsselrolle hierbei mit seiner fast kompletten Verweigerung jeder Diagnostik und Therapie. Der alte Hausarzt zog direkt (wie ich nach Studium der Literatur) diese Polydipsie-Diagnose in Zweifel und meinte sofort, das sei doch meist hormonell bedingt (aka SIADH in 70% der Fälle). Genau das war schon rein statistisch gesehen mein Verdacht, zumal Polydipsie als mögliche Ursache bei nomaler Nierenfubktion wohl umstritten ist.
Bei anderen Patienten spielt er wohl auch eine ähnliche Rolle. So berichtete der Eigentümer einer Heizölfirma, er sei auch bei diesem Arzt gewesen und habe nach einem Hustensaft gefragt und wurde daraufhin zum Kauf von Tee in die Drogerie geschickt.
Hier passte die Klinik-Abteilung wunderbar zu diesem Hausarzt. In der gleichen Klinik war während der Zeit bei einem 20-jährigern mit Kokkeninfektion im Gehirn letztere trotz stärkster Kopfschmerzen sogar nicht erkannt worden und trotz Verlegung nach die Uniklinik Essen verstorben (1. Diagnose des kassenärztlichen Notdienstes in unserem Ort: Migräne, dann in der örtlichen Klinik Sinusvenenthrombose) und die Staatsanwaltschaft ermittelte.
Der Experte war jedenfalls über das Fehlen aller relevanten Untersuchungen nach 12 Monaten und 4 Klinikbesuchen entsetzt und fing das Thema Güte unseres Gesundheitssystems von sich aus an, meinte aber, dass das so katastrophal zum Glück nicht üblich sei.

Wenn ich mir unsere hohen Einzahlungen, vor ein paar Jahren nach der ver-2.5-fachung der Beiträge für Selbständige ohne Einnahmen/mit Verlust bei mir besonders extrem, dann habe ich ebenfalls Bedenken, wie mit dem Geld eigentlich umgegangen wird. Zum Arzt war ich in den letzten 35 Jahren nur 2, 3 Mal für ein Antibiotikum bei Lungenentzündung bzw. Aciclovir-Verschreibung bei Windpocken, den Rest mache ich lieber selbst.
Bei den Zahnärzten herrscht hier aktuell der gleiche Ärger: in 6 oder 7 Terminen bei Notdienst und zwei Zahnärzten war es mir nicht möglich, eine schlecht befestigte, nach 2 Wochen ausgefallene neue Kunststoffüllung (voller Ca(OH)2 überall) eines zwischenzeitlich entzündeten Weisheitszahns ersetzt zu bekommen. Die wollen alle direkt in einer Klinik ziehen lassen. Ob die Fangprämie zahlt, dass alle Zahnärzte deren Visitenkarte ausgibt?
Diese Notdienst-Klinik hatte mir für nur 3 Tage Antibiotikum trotz Mindestbehandlungsdauer von 7 Tagen verschrieben und mir nach Frage, auf welchem Fachgebiet ich promoviert hätte, die Ohren vollgelogen, dass ich mich nur noch wunderte, denn zufällig hatte ich vor Jahren mal -eher unüblich für Physiker und Chemiker- wegen einem miserablen Zahnarzt einen Stapel Zahnarztfachbücher "Praxis der Zahnheilkunde" usw. gelesen (wollten mit falscher/fehlender Aufklärung 3 Weisheitszähne ohne Probleme und 3 bleibende Zähne wegen möglicher geringer bis evtl. stärkerer Karies auf einem Röntgenbild direkt statt Füllungstherapie ziehen) .
Ich überlege, diese Cavität jetzt selbst provisorisch mit Clip etc. zu füllen, wenn sich noch einer weigert...

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.12.2021 06:13).

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