ondori schrieb am 17.12.21 00:17:
Wie soll das funktionieren
* bei Menschen mit niedrigem Interesse?
* dito mit niedrigem Bildungsstand?
* in plötzlich auftretenden Notfällen, bei denen man nun wirklich keine Zeit dafür hat?Zum Glück kenne ich Krankenhäuser nur von außen und von gelegentlichen Besuchen von Patienten aus dem Familien-, Freundes-, oder Arbeitsumfeld. Da ich weiß, was man sich in Krankenhäusern einfangen kann, gehe ich dabei mit äußerster Vorsicht vor.
Als unaufhaltsam Alternder könnte ich mich schlau machen über die üblichen Krankheiten, deretwegen man eingeliefert werden kann. Ich mache mich aber nicht verrückt, denn ich brauche mich ja nicht mit dem Genickbruch oder dem Messerstich zu beschäftigen.
Na ja, wenn man einen Handwerker bestellt, vertraut man auf dessen Fertigkeiten. Chirurgen verrichten mit ihren Spezialwerkzeugen ja ebenfalls ein Handwerk.--> wenn sie wenig Übung bei speziellen OPs haben, sollten sie das zugeben. Tun sie das in der Regel? Bin ich in der Lage, die "richtigen" Fragen zu stellen? Würden sie mir verraten, wie oft sie die spezielle OP bereits erfolgreich durchgeführt haben?
In 22 Jahren feiere ich meinen ersten 3-stelligen Geburtstag - bis dahin kenne ich die Antworten - vielleicht;-)
"Der medizinisch nicht gebildete Patient verfügt nur sehr selten über die Fähigkeit, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen." steht im Artikel.
Selbst der medizinisch gebildete Patient ist zumeist nicht in der Lage, seine eigene Situation im Fall eines Notfalles oder einer "simplen" Erkrankung einzuschätzen, die eigendiagnostischen Möglichkeiten sind beschränkt.
Mein Vater hatte "das Vergnügen", vor knapp drei Jahren das erste Mal als Patient in eben dem Krankenhaus aufgenommen zu werden, in dem er bis zu seinem Ruhestand zuletzt als Oberarzt tätig war. Ansich wollte er nie wieder in dieses Krankenhaus. Aus den Gründen, die ansich alle Beschäftigten und selbst Patienten spüren. Ursächlich war wohl ein Medikament, welches schon auf der Abschußliste stand und welches in seinem Alter nur bei absoluter Notwendigkeit hätte verordnet werden sollen. Er bekam es von einem niedergelassenen Arzt verordnet. Zuvor war mein Vater Chefarzt in einem kleineren, nicht mehr existenten, Kreiskrankenhaus, in dem 24/7- Bereitschaften nichts außergewöhnliches waren.
Inzwischen hat er auch regelmäßige Termine bei verschiedenen Ärzten, aber was die Diagnostik betrifft, ist er weiterhin nicht zufrieden, übrigens nie Privat-, sondern immer Kassenpatient.
Er hat jetzt noch knapp 14 Jahre bis zu seinem "ersten 3-stelligen Geburtstag".
Mein zweiter stationärer Krankenhausaufenthalt des Lebens, geschuldet einem nicht zeitnahem Termin für die Diagnostik, in diesem Jahr verlief als Patient dagegen weitgehend zu meiner Zufriedenheit. Ja, ein bischen Wissen sollte man schon mitbringen, selbst die Ärztin der Notaufnahme erkundigte sich in einem anderen Krankenhaus dazu, Medikation gab es dann dem entsprechend etwas angepaßt. Vor zwei Jahren hatte ich aus diversen Gründen "keine Lust" auf Krankenhaus.
Danach lief/läuft die Katastrophe allerdings gefühlt wie die zuvor. Diverse Termine für Kontrollen liegen in "ferner" Zukunft, wenn es denn schon welche gibt. Das "Wohlbefinden" fährt Achterbahn.
Nach 1,5 Tagen der Arbeit diese Woche, die ich ansich gerne mache, fühl ich mich breit und gerädert, gestern Abend, als ich ansich nochmal mit dem Hund raus wollte, bin ich nach dem Vorsatz: "nur noch 5 Minuten", einfach eingenickt, war schon müde und nach Essen werd ich immer müder. Aber so ging es ansich auch schon vor Pandemie, als ich noch kaum Homeoffice machte. Solange es mir nicht mies geht, werd ich keine weiteren zeit- und nervenfressende Termine schaffen.
Noch ein Tag Arbeit, übermorgen, dann ist erstmal Ruhe für dieses Jahr, direkt krank fühle ich mich nicht, ich bin es aber, das weiß ich, nur der Zustand ändert sich eher schleichend, wie es bei chronischen Krankheiten oft ist.
Bis jetzt bin ich gut durch diese Pandemie gekommen, obwohl ich gezwungenermaßen durch Krankheit und Arbeit und die Maßnahmen zur Pandemie, wobei letztere aus meiner Sicht nicht ausreichend und zum Teil weiterhin schlecht umgesetzt sind, mehr Kontakte habe, als ich gern hätte und mehr Zeit benötige, die mir ohnehin gefühlt zu wenig zur Verfügung steht.
Wenigstens hat meine Hausärztin mittlerweile nach dem Befund eines Facharztes ihre Einstellung zu mir anscheinend überdacht und unterstützt mich zwischenzeitlich ganz gut, was sich allerdings auf ihre Verordnungen nicht wirklich auswirkt, aber dafür gibts Spezialisten.