Auf mich wirkt Russland so, dass es keine Raketen der Nato an seiner Grenze UND in kurzer Reichweite zu Moskau haben will.
Es gibt keine nuklearen US-Raketen außerhalb der USA, außer denen auf den Atom-U-Booten. Die USA hat alle nuklearen Mittelstreckenwaffen abgeschafft, weil sie für die Verteidigung der USA überflüssig sind und für den "Krieg gegen den Terror" seit 2001 keinen Nutzen bringen. Die letzten nuklear bestückten Tomahawks wurden 2013 ausgemustert, ihre Sprengköpfe demontiert und entsorgt oder als Atombomben weiterverwendet. Dabei spielte wohl auch die Angst eine Rolle, solche Waffen könnten in die Hände von Terroristen geraten und zur Bedrohung für die USA selbst werden.
Dieses umgedrehte Kuba-Szenario ist ein reines Hirngespinst der russischen Propaganda. Anders als die Russen hatte die NATO nie grenznah stationierte Atomwaffen, weil die bei einem überraschenden Angriff in die Hände des Gegners hätten fallen könnten. Russland rechnet anscheinend nicht wirklich mit einem Angriff der NATO, sonst gäbe es die Atomraketen in Kaliningrad und neuerdings in Belarus nicht.
Defensive taktische Atomwaffen stehen weit im Hinterland, als letzte Möglichkeit einen fortgeschrittenen Angriff zu stoppen wenn man mit dem Rücken zur Wand steht.
Die russischen Atomraketen dienen zur Einschüchterung der umliegenden Nicht-Nuklearstaaten und als Wunderwaffe mit Sieggarantie für den Fall dass "Spezialoperationen" mit konventionellen Waffen fehlschlagen. Würde man darauf einsteigen, würde das Risiko weiterer Eroberungen für Russland auf Null sinken. Die brauchten nur das N-Wort zu sagen und könnten sich kampflos nehmen was sie wollen.