teutolith schrieb am 31.07.2023 21:19:
Man merkt, wie sehr du dir wünschst, daß der Westen nicht eingreifen würde. Warum? Vielleicht weil du willst, daß der Westen die Ukraine im Stich läßt. Daher glaubst du einerseits zwar, daß die Russen skrupellos genug sind, die Ukraine mit einer nuklearen Massenvernichtungswaffe anzugreifen, aber gleichzeitig nicht, daß der Westen darauf auch nur konventionell reagieren würde, geschweige denn mit einem nuklearen Gegenschlag.
Der Westen kann einen hypothetischen Erstschlag der Russen gar nicht unbeantwortet lassen. Damit würde er jede Glaubwürdigkeit seiner nuklearen Abschreckung verspielen, das "Gleichgewicht des Schreckens" wäre Geschichte und es würde zeigen, daß der Rest der Welt nuklear erpressbar ist. Das würde die Russen geradezu auffordern, sich als nächstes die anderen ehemaligen Ostblockstaaten vorzunehmen. Die Ankündigung, nur konventionell zu reagieren, ist meiner Ansicht nach schon gefährlich genug. Allerdings auch nicht ganz dumm, weil sehr glaubwürdig, und es würde die Russen zwingen, noch ein weiteres Mal bewußt zu eskalieren, wenn sie darauf ihrerseits nuklear antworten würden.
Immer diese impliziten Unterstellungen, ich würde der Ukraine praktisch schaden wollen.
Nein. Ich fordere die volle territoriale Souveränität der Ukraine, eine Bestrafung der russischen Regierung sowie Repartionszahlungen.
Aber all das hat sich einer Verhältnismäßigkeit zu beugen. Zehntausende Menschenleben sind m.M. nach bereits jetzt zu viel, nur um sagen zu können, man hätte dem Völkerrecht Genüge getan.
Und jetzt kommen Sie und fordern nicht nur zehntausende, sondern sehr viel mehr Menschenleben zu riskieren. Nicht nur in der Ukraine, sondern auch bei uns.
Wo ist denn Ihre Schmerzgrenze? Wieviele Opfer sind Sie bereit, in die Waagschale zu werfen? Darf es siebenstellig werden? Oder achtstellig?