teutolith schrieb am 31.07.2023 22:15:
hdwinkel schrieb am 31.07.2023 21:34:
Immer diese impliziten Unterstellungen, ich würde der Ukraine praktisch schaden wollen.
Nein. Ich fordere die volle territoriale Souveränität der Ukraine, eine Bestrafung der russischen Regierung sowie Repartionszahlungen.
Aber all das hat sich einer Verhältnismäßigkeit zu beugen.In anderen Worten forderst du es zwar, willst es aber nicht durchsetzen. Die Russen müssen nur skrupellos und brutal genug vorgehen, dann gibst du ihnen nach.
Zehntausende Menschenleben sind m.M. nach bereits jetzt zu viel, nur um sagen zu können, man hätte dem Völkerrecht Genüge getan.
Diese Toten gehen nicht auf das Konto der Verteidiger und ihrer Unterstützer, sondern auf das der Invasoren. Und was du vollkommen unterschlägst, sind die unzähligen Opfer, die ein Nachgeben im Laufe der kommenden Jahre und Jahrzehnte fordern würde. Willst du behaupten, die Sowjetunion wäre daran schuld gewesen, daß die Nazis über 20 Millionen Sowjetbürger umgebracht haben? Oder die USA mit dem Lend-Lease? Unterwerfung unter das Terrorregime der Nazis hätte zu weniger Opfern geführt? Das ist doch pervers.
Und jetzt kommen Sie und fordern nicht nur zehntausende, sondern sehr viel mehr Menschenleben zu riskieren. Nicht nur in der Ukraine, sondern auch bei uns.
Wo ist denn Ihre Schmerzgrenze? Wieviele Opfer sind Sie bereit, in die Waagschale zu werfen? Darf es siebenstellig werden? Oder achtstellig?Was ist denn ganz konkret die Alternative dazu, sich diesem Kampf zu stellen?
Der Überfall Russlands stellt einen ungeheuren Bruch des Völkerrechts dar. Und doch ist nicht jede militärische Antwort darauf gerechtfertigt. Der Ukrainekrieg ist nicht der WK2 und noch nicht mal in der Nähe. Es gibt keine Flächenbombardements auf Städte wie Rotterdam oder Dresden.
Der Ukrainekrieg ist zur Zeit, was die Anzahl der Opfer anbelangt, noch nicht mal in den Top-25 der schlimmsten Kriege SEIT dem WK2.
Und nur, damit Russland bestraft wird, soll sich das dramatisch ändern?
Das ist schlicht unethisch. Jemand der tot ist, ist weder frei noch kann er auch noch Hoffnung auf Freiheit haben, er ist einfach tot.
Und für was? Für totes Land?
Frieden wird es geben, wenn Russland sich transformiert hat. Das wird eine Weile dauern, aber allemal besser als ein Inferno anzurichten.