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mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2023

Re: Nicht zu gewinnender Angriffskrieg? korrekt....

In einigen Punkten sind wir uns ja sogar einig :)
Aber in einem bin ich einfach grundsätzlich anderer Meinung:

Deswegen habe ich auch keine Ignore Liste :-) Es gibt dann doch immer Punkte wo es Einigkeit gibt und über andere streitet und diskutiert man dann halt. Gerne auch mal provozierend.

Statt ein Land einfach nur mehr hochzurüsten, weil dann wird es sich schon wehren können, hätte der Fokus viel stärker darauf liegen sollen, Russland in eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur mit einzubinden. Prävention durch echte Diplomatie. Die Ansätze gab es ja sogar. Nur: Wenn weder Ukraine noch EU noch USA Minsk I+II ernst nehmen, warum sollte es dann Russland tun?

Natürlich war und ist die Ukreine ein "Frontstaat" gewesen, nun leider in einem echten Krieg, vorher ohne Waffengewalt. Es wäre schön wenn es dabei geblieben wäre.
Minsk 2 wurde von Russland gebrochen, ebenso wie das Budapester Memorandum. Also den Vorwurf hier was nicht ernst zu nehmen kann man auch Russland machen.

Vom ersten westlichen Putsch in der Ukraine (2004) bis zum Krieg mit Russland sind immerhin 18 Jahre vergangen, in denen man sicherlich die Ukraine bis an die Zähne hätte hochrüsten können, oder aber sich mit der Tatsache arrangieren, dass die Russen ihren Schwarzmeerstützpunkt in Sewastopol niemals hergeben würden. Eine Lösung hätte zum Beispiel darin bestehen können, dieser Region eine gewisse Autonomie zuzugestehen, oder sie mit langer Laufzeit an Russland zu verpachten (Ähnlich wie das mit Guantanamo auf Kuba läuft), dann wäre den Russen vermutlich sogar egal gewesen, ob die Ukraine in die NATO geht oder nicht.

Stimmt allerdings und das widerspricht meiner Meinung nach auch der These Minsk 2 wäre nur Zeitgewinn zum Aufrüsten. Denn das ist ja nicht erfolgt.
Die Ukraine wurde im Grunde immer nur so viel aufgerüstet wie es gerade erforderlich war und nie präventiv gegen eine russische Invasion oder gar einen Angriff auf Russland.
Und Russland hatte die Krim ja schon komplett im Sack... und das ohne ernsthafte Konsequenzen. Meiner Meinung nach war es dann die Gier Russlands und möglicherweise auch der Umstand, dass Putin nur noch von Jasagern umgeben ist.

Du kannst mir glauben, dass ich mehr als andere für eine Welt bin, in der Ausgleich und Diplomatie herrscht und nicht das Recht des stärkeren; in der die UN kein zahnloser Tiger ist, in der sich Mächte gegenseitig blockieren können. Leider wird diese Vision von vielen Staaten, eben besonders den starken, mächtigen, untergraben. Damit meine ich Russland, aber auch die Vereinigten Staaten. Und bis wir diese Vision erzielen, kann man doch als Faustregel vielleicht festhalten, dass man sich vielleicht nicht mit den größten Atommächten der Welt anlegen sollte, bzw. deren rote Linien ernst nehmen. Machen ja die Holländer auch, in dem sie brav keine Amerikaner vor den IStGh in DenHaag stellen. Dann gibt es nämlich eine Invasion. Das Gesetz geht auf George W. Bush zurück.

Ich vermute mal stark, dass ich so eine Welt nicht mehr erleben darf... ich befürchte sogar, dass ich normale Verhältnisse zu Russland nicht mehr erleben darf. Und ich hatte mich mal so auf einen Urlaub in St. Petersburg gefreut. Mal wieder was immer wieder aufgeschoben und dann final verkackt. :-(

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