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  • Mrothyr

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2001

II ausgelassen, da IMO kein wirklicher Diskussionsbedarf besteht

demokratie schrieb am 26. September 2006 17:17

> Das bestreite ich ja auch gar nicht. Dafür ist das Internet geradezu
> ideal. Nur was bringt dir das freieste Meinungsbild, wenn du es nicht
> durchsetzt?

ICH muß es nicht durchsetzen. In einer Demokratie setzt es sich von
selbst durch, da die Manipulationsmöglichkeiten der stark
meinungsführenden Medien zurückgedrängt wird. Was wäre die INSM ohne
das Fernsehen? Und was wäre die INSM ohne das Internet?

> Genau das geht im Internet nun einmal nicht. Ein weiteres
> Problem ist, das das Internet nun einmal kein passives Medium ist.
> Man muss schon ein gewisses Engagement und den Willen zur aktiven
> politischen Teilhabe zeigen. Ich würde z.B. sagen das 100% meines
> kollegialen und privaten Umfeldes einen (größtenteils sogar Flat
> DSL-) Zugang haben, den aber nur für Ebay und Günstiger.de nutzen und
> sich weiter via Tagesthemen und Sabine Christiansen informieren. Ich
> fürchte das mein Beispiel für weite teile des Mittelstands bzw. der
> Mittelschicht gilt, zumindest wenn die Argumentationen dieser Leute
> hört.

Durchaus. Aber sie haben die MÖGLICHKEIT, sich anderweitig zu
informieren. Man muß nur wissen, wie man den Angelhaken auswirft.
Politischer Diskurs ist leider immer noch viel zu akademisch, findet
viel zu weit vom Bürger weg statt. Er wird präsentiert - vor allem in
den meinungsführenden Medien. Das Internet zeigt sich in weiten
Teilen unpolitisch, gerade auch was das kommerzielle Internet
betrifft. Selbst wenn die Unternehmen bestimmte politische Strömungen
unterstützen, passiert das sehr indirekt - primär über Lobbyvereine.
Die Unternehmen selbst halten sich unpolitisch, nicht zuletzt, um
einen Teil der Kundschaft nicht zu vergraulen.

Ich würde mir wünschen, daß die Unternehmen sich politisch
eindeutiger positionieren. Daß FSC, die IBM oder Microsoft sich nicht
direkt politisch positionieren ist klar, ihre politische
Positionierung passiert über die Lobbyarbeit und über
Meinungsorganisationen wie Bürgerkonvent oder INSM. Der Klein- und
Mittelstand ist da aber unterrepräsentiert, könnte sich aber durch
Verlinkung und direkte politische Positionierung auf den
Firmen-Websites wesentlich besser artikulieren.

> Die Geschichte hat gezeigt das Diktaturen IMMER pervertieren. Das ist
> auch mein Grund, warum ich überzeugter Demokrat bin.

Ich bin nur der Meinung, daß die Demokratie die beste aller bekannten
Staatsformen ist. Oder um es mit Churchill zu sagen: Democracy is the
worst form of government - except for all those other forms, that
have been tried from time to time. Deswegen bin ich gerade NICHT
Demokrat, aber ich habe momentan keine bessere Idee ;)

> Also da muss ich deutlich widersprechen. Wo findet denn dort eine
> Konzentration statt? Der Parlamentarismus ist eine
> Machtkonzentration. Jeder Parlamentarier vertritt X Bürger. DAS ist
> Konzentration.

Unbestritten.

> Wenn drei Millionen Menschen auf der Straße stehen,
> weiß ich das es drei Millionen Stimmen für die Meinung XYZ gibt. Eins
> zu eins

Nein, es werden die Stimmen der Demonstranten hinter der Meinung XYZ
konzentriert. Das ist der SInn einer Demonstration.

> Und eben um diesen Effekt zurückzudrängen, sehe ich die direkte
> Demokratie als ein zuverlässiges Mittel (siehe Schweiz).

Fragwürdig. Die Schweiz mag ein besseres System als wir haben - aber
ob es deswegen permanent reformfähig im obigen Sinne ist?

CU

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