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  • Hintergrundrauschen

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Ja und mehr

jaho schrieb am 14. September 2006 16:23

> Hintergrundrauschen schrieb am 14. September 2006 16:01


> Es wäre am Autoren gewesen, das ein wenig mehr auszuleuchten. Auf der
> anderen Seite muss man aber doch den Hinweis akzeptieren, dass die
> Linke es keineswegs besser kann, als die Rechte. Dass es die
> SPD/Grünen an der Regierung (sie wollten unbedingt dort hin) nicht
> geschafft haben, diesen Trend (wie von Dir behauptet) zu brechen, ihm
> wenigstens Einhalt zu gebieten, macht das kolossale Versagen der
> Regierung Schröder überdeutlich. Dass die Armut (weiter) zugenommen
> und das Vertrauen in den Staat (weiter) abgenommen hat, dafür muss
> _auch_ die ehemalige Regierung einstehen. Der Sozialstaat alleine
> schafft eben keine Arbeitsplätze.
> Die neue Regierung wird es aber nicht besser machen, wie man
> erschrocken feststellen muss. Übrigens: Vor Kohl waren auch die
> Linken an der Macht, bis sie vor lauter Erfolgslosigkeit endlich
> abgewählt wurden. _Das_ ist mit das Wesen der Demokratie: Der
> regelmässige Machtwechsel!

Das ist alles richtig. Diese Entwicklungen haben nicht mit Helmut
Kohl angefangen, die gabs auch davor schon. Im wesentlichen liegt der
Grund für die Machtlosigkeit einer jeden Regierung gegenüber diesen
Entwicklungen aber woanders. Eine Entpolitisierung der Wirtschaft ist
nunmal auch das Wesen des Kapitalismus, da kann die Marktwirtschaft
so sozial sein, wie sie will. Ein Sozialstaat schafft keine
Arbeitsplätze, das ist schon richtig. Ein politisch bewerteter
Kapitalismus wäre jetzt aber zu platt, um allein als Grund
herzuhalten. Ich fasse das lieber unter "Funktionalismus" zusammen.
Da kommen wir schlecht wieder raus. Politik dreht sich schon lagne
nicht mehr darum, wie wir leben wollen, sondern, wie wir leben
müssen, um den Anforderungen eines selbstdynamischen Marktsystems zu
genügen. Die Ursprünge dieser Sichtweise haben nur am Rande etwas mit
Kapital zu tun.

HR

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